MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie hat aufgedeckt, dass jugendliche männliche Insassen in Jugendhaftanstalten, die eine traumatische Hirnverletzung erlitten haben, höhere psychopathische Merkmale aufweisen als ihre Altersgenossen ohne solche Verletzungen.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat gezeigt, dass jugendliche männliche Insassen in Jugendhaftanstalten, die eine traumatische Hirnverletzung erlitten haben, höhere psychopathische Merkmale aufweisen als ihre Altersgenossen ohne solche Verletzungen. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Untersuchung, die in der Fachzeitschrift Research on Child and Adolescent Psychopathology veröffentlicht wurde.
Traumatische Hirnverletzungen, die häufig durch einen Schlag oder Stoß auf den Kopf verursacht werden, können die Gehirnfunktion erheblich beeinträchtigen. Auch leichte Verletzungen können langfristige Schwierigkeiten in den Bereichen Denken, Emotionsregulation und Verhalten nach sich ziehen. Besonders in der jugendlichen Justizpopulation sind solche Verletzungen häufig und werden mit negativen Ergebnissen wie Substanzmissbrauch, Aggression und schlechter psychischer Gesundheit in Verbindung gebracht.
Psychopathische Merkmale, die Verhaltensweisen wie Impulsivität, Gefühllosigkeit und Manipulation umfassen, sind ebenfalls bei inhaftierten Jugendlichen häufiger anzutreffen. Diese Merkmale werden oft in zwei Bereiche unterteilt: interpersonelle und affektive Merkmale, wie Empathiemangel und oberflächliche Emotionen, sowie Lebensstil- und antisoziale Merkmale, wie Impulsivität und kriminelles Verhalten.
Die Studie untersuchte, wie psychopathische Merkmale mit verschiedenen Aspekten traumatischer Hirnverletzungen zusammenhängen, darunter die Schwere der Verletzung, die Anzahl der erlittenen Verletzungen und der Zeitpunkt der ersten Verletzung. Die Forscher analysierten auch, ob diese Hirnverletzungen über ihre Auswirkungen auf Intelligenz und Substanzmissbrauch mit Psychopathie in Verbindung stehen.
Die Forscher rekrutierten 263 männliche Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren aus einer Hochsicherheits-Jugendhaftanstalt in New Mexico. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer (54%) berichteten, mindestens eine traumatische Hirnverletzung erlitten zu haben. Einige hatten mehrere Verletzungen erlitten, und ein kleiner Teil hatte mittelschwere bis schwere Verletzungen.
Jeder Teilnehmer absolvierte mehrere Bewertungen, darunter ein strukturiertes Interview zur Messung psychopathischer Merkmale, Tests zur Schätzung der Intelligenz und Bewertungen von Stimmungserkrankungen und Substanzmissbrauch. Die Geschichte der traumatischen Hirnverletzungen wurde mit einem validierten Fragebogen erfasst, der nach Symptomen, Schweregrad und Zeitpunkt der Verletzungen fragte.
Die Forscher stellten fest, dass Jugendliche mit einer Geschichte traumatischer Hirnverletzungen in drei der vier Bereiche der Psychopathie höhere Werte erzielten: affektive Merkmale (wie Mangel an Reue), Lebensstilmerkmale (wie Impulsivität) und antisoziales Verhalten (wie frühe Verhaltensprobleme). Es gab keinen Unterschied bei den interpersonellen Merkmalen, wie oberflächlicher Charme oder Manipulationsfähigkeit.
Die Studie legt nahe, dass bei der Arbeit mit jugendlichen Straftätern, insbesondere bei solchen mit einer Geschichte von Kopfverletzungen, kognitive Defizite und Substanzmissbrauchsprobleme als Teil der Routineversorgung bewertet werden sollten. Zielgerichtete Interventionen, die die Emotionsregulation unterstützen, kognitive Fähigkeiten verbessern oder Substanzmissbrauch angehen, könnten helfen, die Ausprägung psychopathischer Merkmale zu reduzieren.
Die Forscher betonen, dass ihre Ergebnisse nicht als Beweis dafür interpretiert werden sollten, dass Hirnverletzungen Psychopathie verursachen. Da die Daten zu einem einzigen Zeitpunkt erhoben wurden, kann die Studie nicht bestimmen, was zuerst kam. Es ist möglich, dass Jugendliche mit höherem Risiko für riskantes Verhalten oder Aggression eher Kopfverletzungen erleiden.
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