WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten der politischen Unruhen in den USA zeigt sich Jay Powell, der Vorsitzende der Federal Reserve, unbeeindruckt von der bevorstehenden Rückkehr Donald Trumps ins Präsidentenamt.
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Jay Powell, der Vorsitzende der Federal Reserve, bleibt gelassen angesichts der bevorstehenden Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus. Trotz der wiederholten Angriffe auf die Unabhängigkeit der US-Notenbank sieht Powell diese durch das geltende Recht ausreichend geschützt. Auf einer Konferenz, die von der New York Times ausgerichtet wurde, bekräftigte er die Bedeutung der Unabhängigkeit der Fed, um ihre Ziele der maximalen Beschäftigung und Preisstabilität zu erreichen.
Powell betonte, dass die Federal Reserve sich von politischen Einmischungen fernhalten müsse, um im Interesse aller Amerikaner zu handeln. Diese Haltung ist besonders wichtig, da Trump während seines Wahlkampfes mehr Einfluss des Präsidenten auf die Geldpolitik gefordert hatte. Powell hingegen erwartet eine produktive Zusammenarbeit mit der neuen Administration, zu der auch der von Trump nominierte zukünftige Finanzminister Scott Bessent gehört.
Bessent, ein erfahrener Hedgefonds-Manager, hatte einst die Idee eines „Schatten“-Fed-Vorsitzenden vorgeschlagen, der als Powells Nachfolger betrachtet werden könnte. Powell jedoch zweifelt an der Ernsthaftigkeit solcher Vorschläge und zeigt sich überzeugt, auch mit Bessent gut kooperieren zu können. Diese Zuversicht ist entscheidend, da bald das letzte geldpolitische Treffen der Fed in diesem Jahr stattfindet.
In den letzten Monaten hat die Fed die Zinsen um insgesamt 0,75 Prozentpunkte gesenkt. Die Debatte darüber, ob eine weitere Senkung notwendig ist, wird durch Powells jüngste Aussagen beeinflusst. Er äußerte, dass die Fed eine vorsichtigere Haltung bei weiteren Zinssenkungen einnehmen könne, insbesondere angesichts der robusten US-Wirtschaft, die von anderen großen Volkswirtschaften mit Neid betrachtet wird.
Fed-Beamte rechnen mit weiteren Zinssenkungen im nächsten Jahr, um die Inflation ihrem 2-Prozent-Ziel näherzubringen. Doch das Tempo der Reduzierungen könnte sich verlangsamen, je näher sich die Zinsen dem neutralen Niveau annähern. Trumps Pläne, wie Zollerhebungen und Steueränderungen, könnten ebenfalls Bewegung in die Zinspolitik bringen.
Powell machte deutlich, dass die Fed zunächst abwarten müsse, welche realen Auswirkungen Trumps Pläne auf die Wirtschaft haben, bevor sie geldpolitische Anpassungen vornehme. Diese abwartende Haltung zeigt Powells Engagement für eine unabhängige und datengetriebene Geldpolitik, die sich nicht von kurzfristigen politischen Veränderungen beeinflussen lässt.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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