TOKIO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Veröffentlichung des neuesten Videospiels der erfolgreichen Assassin’s Creed-Reihe hat in Japan für Aufruhr gesorgt. Premierminister Shigeru Ishiba hat klargestellt, dass das Land keine kulturelle Respektlosigkeit dulden wird, nachdem das Spiel wegen seiner Darstellung eines realen Shinto-Schreins in die Kritik geraten ist.
Die Veröffentlichung von Assassin’s Creed: Shadows, dem neuesten Teil der beliebten historischen Actionspielreihe des französischen Entwicklers Ubisoft, hat in Japan eine Kontroverse ausgelöst. Das Spiel, das während der Sengoku-Periode des 15. und 16. Jahrhunderts in Japan spielt, steht im Mittelpunkt von Vorwürfen der historischen Ungenauigkeit und kulturellen Unsensibilität. Diese Vorwürfe haben die japanische Regierung dazu veranlasst, eine klare Botschaft zu senden: Kulturelle Respektlosigkeit wird nicht toleriert.
Premierminister Shigeru Ishiba äußerte sich im Oberhaus des Parlaments zu den Vorwürfen und betonte die Bedeutung des Respekts gegenüber der Kultur und Religion eines Landes. Er reagierte damit auf eine Anfrage des Abgeordneten Hiroyuki Kada von der regierenden Liberaldemokratischen Partei, der die Regierung zu ihrer Haltung gegenüber der unerlaubten Verwendung des Namens eines Schreins im Spiel befragte.
Der Streit entbrannte, nachdem ein Werbevideo des Spiels Szenen zeigte, in denen Spieler das Innere des Itatehyozu-Schreins in Himeji zerstören. Dieser Schrein existiert tatsächlich und ist ein bedeutendes kulturelles Erbe Japans. Die Darstellung im Spiel wurde von vielen als respektlos empfunden, was zu einer breiten öffentlichen Debatte über die Verantwortung von Spieleentwicklern im Umgang mit kulturellen Symbolen führte.
Ubisoft, der Entwickler des Spiels, hat sich bisher nicht offiziell zu den Vorwürfen geäußert. In der Vergangenheit hat das Unternehmen jedoch betont, dass es bei der Entwicklung seiner Spiele großen Wert auf historische Genauigkeit und kulturellen Respekt legt. Dennoch zeigt dieser Vorfall, wie wichtig es ist, bei der Darstellung von realen Orten und Kulturen in digitalen Medien sensibel vorzugehen.
Die Kontroverse um Assassin’s Creed: Shadows wirft auch ein Licht auf die breitere Diskussion über kulturelle Aneignung und Sensibilität in der Unterhaltungsindustrie. Während Videospiele oft als Kunstform betrachtet werden, die kreative Freiheit genießt, müssen Entwickler dennoch die Auswirkungen ihrer Darstellungen auf die betroffenen Kulturen berücksichtigen.
In der Vergangenheit gab es ähnliche Vorfälle, bei denen Spieleentwickler wegen ihrer Darstellung von Kulturen und historischen Ereignissen in die Kritik geraten sind. Diese Vorfälle haben zu einer verstärkten Sensibilisierung innerhalb der Branche geführt, und viele Entwickler bemühen sich nun, kulturelle Berater einzubeziehen, um sicherzustellen, dass ihre Spiele respektvoll und genau sind.
Die japanische Regierung hat deutlich gemacht, dass sie die kulturelle Integrität des Landes schützen will. Dies könnte auch Auswirkungen auf zukünftige Spieleentwicklungen haben, insbesondere wenn es um die Darstellung von japanischen Kulturgütern geht. Entwickler könnten gezwungen sein, ihre Herangehensweise zu überdenken und sicherzustellen, dass sie die notwendigen Genehmigungen einholen, bevor sie reale Orte oder Symbole in ihren Spielen verwenden.
Insgesamt zeigt dieser Vorfall, wie wichtig es ist, kulturelle Sensibilität in der globalisierten Welt der digitalen Medien zu wahren. Während Spieleentwickler weiterhin nach neuen und spannenden Geschichten suchen, müssen sie gleichzeitig sicherstellen, dass sie die Kulturen, die sie darstellen, respektieren und ehren.
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