TOKIO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Inflationszahlen aus Japan haben den Yen gestärkt und Spekulationen über eine mögliche Zinserhöhung der Bank of Japan entfacht. Diese Entwicklungen könnten weitreichende Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte haben.
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Die überraschend hohen Inflationszahlen in Japan haben den Yen gestärkt und Spekulationen über eine Zinserhöhung der Bank of Japan angefacht. Diese Entwicklung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die globalen Märkte ohnehin mit Unsicherheiten konfrontiert sind, insbesondere durch die politische Lage in Frankreich. Die Möglichkeit einer Zinserhöhung in Japan könnte die Finanzmärkte weltweit beeinflussen, da Investoren auf der Suche nach sicheren Anlagen den Yen bevorzugen.
Die asiatischen Märkte hatten nach dem Thanksgiving-Festtag eine ruhige Sitzung erwartet, doch die überraschend hohen Inflationszahlen in Tokio belebten den Handel plötzlich. Der Yen legte um 1,1% zu und erreichte den stärksten Kurs der letzten sechs Wochen, indem er die 150-Yen-Marke pro Dollar durchbrach. Diese Bewegung befeuerte Spekulationen über eine mögliche Zinserhöhung der Bank of Japan im kommenden Monat. Derzeit implizieren Swaps eine 60-prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Erhöhung um einen viertel Prozentpunkt, was den höchsten Stand seit 2008 darstellen würde.
Das Schreckgespenst der Deflation, das Japan lange Zeit heimsuchte, scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Stattdessen gibt es jetzt Besorgnis über den Wertverlust des Yen. Diese Entwicklungen eröffnen der Bank of Japan die Möglichkeit, die Zinsen weiter zu normalisieren. Auch wenn die letzte Zinserhöhung zu Marktverunsicherung führte, sind die Investoren diesmal besser vorbereitet.
In den USA verzeichneten die Nasdaq-Futures in Asien einen Anstieg um 0,5%, während die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen auf ein Jahres-Tief bei 4,238% fielen. In China erlebten die Aktienmärkte einen deutlichen Aufschwung, wobei Blue-Chip-Aktien um 2% stiegen. Diese Entwicklungen stehen im Vorfeld der offiziellen Bekanntgabe von Konjunkturdaten für den Fertigungs- und Dienstleistungssektor, die für den kommenden Samstag erwartet werden.
In Europa wird ein ruhiger Handelsauftakt erwartet, obwohl die EUROSTOXX 50-Futures um 0,1% gestiegen sind. Im Fokus steht die Bekanntgabe der Inflationsrate der Eurozone. Ökonomen rechnen mit einem Anstieg auf 2,3% gegenüber 2,0% im Oktober. Doch nach den unerwartet moderaten Inflationszahlen aus Deutschland scheinen die Risiken eher auf der Unterseite zu liegen. Händler kalkulieren bereits mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte durch die Europäische Zentralbank im Dezember.
Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Entwicklungen rund um französische Staatsanleihen. Die politische Lage in Frankreich bleibt angespannt, da eine drohende Vertrauensabstimmung gegen die Regierung im Raum steht. Der französische Premierminister Michel Barnier hat die Pläne zur Erhöhung der Elektrizitätssteuer fallen gelassen, doch die rechtsextreme Partei Rassemblement National argumentiert, dass dies nicht ausreiche, um ein Misstrauensvotum zu vermeiden.
Der November verabschiedet sich damit als ein höchst ereignisreicher Monat, in dem das unerwartete Wahlergebnis von Donald Trump die Märkte aufrüttelte. Auch für den Dezember zeichnen sich spannende Entwicklungen ab, da die Zentralbanken in den USA, Europa und Japan ihre nächsten Schritte diskutieren und der designierte Präsident Trump die sozialen Medien aktiv nutzt.
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