MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entdeckung einer voll ausgebildeten Spiralgalaxie, die bereits eine Milliarde Jahre nach dem Urknall existierte, stellt die bisherigen Vorstellungen der Galaxienentwicklung infrage. Diese bemerkenswerte Entdeckung wurde durch das James-Webb-Weltraumteleskop ermöglicht und könnte unser Verständnis der kosmischen Evolution grundlegend verändern.
Die jüngste Entdeckung einer Spiralgalaxie, die bereits eine Milliarde Jahre nach dem Urknall existierte, sorgt in der astronomischen Gemeinschaft für Aufsehen. Diese Galaxie, die den Namen Zhulong trägt, weist bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit unserer Milchstraße auf und stellt die bisherigen Theorien über die Entstehung und Entwicklung großer Galaxien infrage. Die Entdeckung wurde durch das James-Webb-Weltraumteleskop ermöglicht, das von den Weltraumbehörden Europas, der USA und Kanadas entwickelt wurde.
Das James-Webb-Teleskop hat bereits zahlreiche Galaxien aufgespürt, die sich 300 bis 500 Millionen Jahre nach der Entstehung des Universums gebildet haben. Diese waren jedoch meist klein und unregelmäßig geformt. Die Entdeckung von Zhulong, einer voll ausgebildeten Spiralgalaxie, stellt eine bedeutende Ausnahme dar und könnte unser Verständnis der kosmischen Evolution grundlegend verändern.
Zhulong zeigt gut definierte Spiralarme, einen zentralen Wulst und eine große Sternentstehungsscheibe, die der Milchstraße ähneln. Mit einem Durchmesser von etwa 60.000 Lichtjahren und über 100 Milliarden Sternen ist sie vergleichbar mit unserer eigenen Galaxie. Diese Entdeckung wirft neue Fragen auf, wie solch komplexe Strukturen bereits zu so frühen Zeiten im Universum entstehen konnten.
Das internationale Forschungsteam um Mengyuan Xiao von der Universität Genf plant, die Galaxie Zhulong weiter zu erforschen. Mithilfe des James-Webb-Teleskops und der Radioteleskop-Anlage Alma in Chile wollen sie die Entstehungsgeschichte dieser Galaxie enträtseln. Diese Untersuchungen könnten neue Erkenntnisse über die Prozesse liefern, die zur Bildung großer Galaxien führen.
Die Entdeckung von Zhulong zeigt das Potenzial paralleler Beobachtungen zur Entdeckung seltener Himmelsobjekte. Christina Williams, Chef-Wissenschaftlerin des Panoramic-Programms, betont die Bedeutung solcher Beobachtungen für die Astronomie. Diese Methode ermöglicht es, bislang unbekannte Objekte im jungen Kosmos aufzuspüren und unser Verständnis des Universums zu erweitern.
Das James-Webb-Teleskop, das Ende 2021 ins All gestartet wurde, hat bereits mehrfach seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, neue und unerwartete Entdeckungen zu machen. Die Entdeckung von Zhulong ist ein weiteres Beispiel für die revolutionären Möglichkeiten, die dieses Teleskop der modernen Astronomie bietet.
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