SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Welt der künstlichen Befruchtung stellt die finanzielle Belastung für viele Paare eine erhebliche Hürde dar. Die hohen Kosten und die Unsicherheit des Erfolgs machen den Prozess oft zu einer emotionalen und finanziellen Herausforderung.
Die in San Francisco ansässige Startup Future Family hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Prozess zu erleichtern. Mit einer neuen IVF-Versicherung, die in Zusammenarbeit mit dem globalen Rückversicherer MunichRe entwickelt wurde, bietet das Unternehmen eine Art Geld-zurück-Garantie für Paare, die sich einer In-vitro-Fertilisation (IVF) unterziehen. Diese Versicherung funktioniert ähnlich wie eine Reiseversicherung: Paare zahlen 20 % der Versicherungssumme im Voraus, bevor sie mit einem IVF-Zyklus beginnen. Sollte nach zwei Zyklen kein Baby geboren werden oder das Baby innerhalb von zwei Wochen nach der Geburt verloren gehen, können sie einen Antrag auf Erstattung stellen.
Die Kosten für zwei IVF-Zyklen können je nach Standort bis zu 40.000 US-Dollar betragen. Mit dem neuen Produkt Orange Shield von Future Family belaufen sich die durchschnittlichen Kosten für den Versicherungsschutz auf 3.000 US-Dollar im Voraus und 999 US-Dollar pro Monat für fünf Monate. Sollte die Behandlung nach zwei Runden nicht erfolgreich sein, können Familien eine Rückerstattung im Rahmen ihrer IVF-Versicherungspolice erhalten.
Orange Shield ist in teilnehmenden Kliniken landesweit verfügbar. Familien können entweder in monatlichen Raten oder mit Einmalzahlungen bezahlen. Insgesamt deckt die Police alle IVF-bezogenen Kosten bis zur gewählten Deckungsgrenze ab, mit einem Maximum von 50.000 US-Dollar. Alle berechtigten Behandlungskosten können eingeschlossen werden.
Claire Tomkins, CEO und Mitbegründerin von Future Family, selbst Mutter von drei durch IVF geborenen Kindern, erklärt: „Unser Ziel ist einfach: Wir wollen mehr Familien helfen, indem wir IVF erfolgreich, erschwinglich und weniger stressig machen.“ Die Versicherung funktioniert ähnlich wie andere Versicherungsarten – vergleichbar mit einer Autoversicherung, bei der man eine Deckung erwirbt, in der Hoffnung, keinen Schadensfall melden zu müssen.
Die Berechtigungskriterien basieren auf einer Reihe von Underwriting-Faktoren, einschließlich Alter und Krankengeschichte. Patienten ab 38 Jahren, die planen, ihre eigenen Eizellen zu verwenden, sind derzeit nicht für die Deckung berechtigt. Patienten ab 38 Jahren können jedoch eine Deckung erhalten, wenn sie Spendereizellen verwenden. Weitere Berechtigungsfaktoren sind Lebensgewohnheiten wie Tabakkonsum, geplante Eizellen-/Spermienquellen und Unfruchtbarkeitsgeschichte.
Seit seiner Gründung im Jahr 2016 hat Future Family mit über 10.000 Familien zusammengearbeitet, um ihnen bei der Navigation durch den IVF-Prozess mit einer Vielzahl von Angeboten zu helfen, darunter Finanzierungen für IVF und Eizellenkryokonservierung sowie Einzelcoaching. Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge 200 Millionen US-Dollar an Krediten vergeben.
Insgesamt hat Future Family – ein Unternehmen aus dem Startup Battlefield – im Laufe der Jahre 150 Millionen US-Dollar an Gesamtfinanzierung gesichert, darunter eine Kreditfazilität in Höhe von 100 Millionen US-Dollar, die 2018 angekündigt wurde. Zu den Investoren gehören Munich Re Ventures – der Risikokapitalarm von MunichRe, TriVentures, MS&AD Ventures, ORIX, Aspect Ventures, Mindset Ventures, at.inc/ und OurCrowd. Die letzte Finanzierungsrunde war eine Serie B in Höhe von 25 Millionen US-Dollar, die im April 2022 angekündigt wurde.
Die In-vitro-Fertilisation ist ein Bereich, der seit langem von Startups angegangen wird. Kürzlich ist ein neues Unternehmen im Bereich Fruchtbarkeitswohlbefinden, Lushi, mit einer Finanzierung von 5 Millionen US-Dollar auf den Markt gekommen.
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