IU stärkt Cybersicherheit im Weltraum zur Sicherung kritischer Infrastruktur

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer zunehmend digitalisierten Welt, in der Satelliten eine zentrale Rolle spielen, wird die Cybersicherheit im Weltraum immer wichtiger. Indiana University (IU) hat sich dieser Herausforderung angenommen und baut auf ihrer langjährigen Führungsrolle im Bereich der Cybersicherheit auf, um die kritische Weltrauminfrastruktur zu schützen.

Die Abhängigkeit von Satelliten für alltägliche Aufgaben wie Navigation und Wettervorhersagen hat ein beispielloses Niveau erreicht. Doch viele dieser Satelliten wurden ohne Berücksichtigung der Cybersicherheit entwickelt, was sie anfällig für Hackerangriffe macht. Ereignisse wie der Krieg in der Ukraine haben die dringende Notwendigkeit verdeutlicht, die Cybersicherheit im Weltraum zu stärken, um sowohl die nationale Sicherheit als auch den wirtschaftlichen Wohlstand zu gewährleisten.

Indiana University (IU) hat sich dieser Herausforderung angenommen und nutzt ihre jahrzehntelange Erfahrung in der Cybersicherheit, um politische Maßnahmen zu entwickeln, die die kritische Weltrauminfrastruktur schützen. Gleichzeitig bildet die Universität die erste Generation von Experten für Weltraum-Cybersicherheit aus. Scott Shackelford, der Direktor des Center for Applied Cybersecurity Research, betont die Bedeutung der aktuellen Regelsetzung, die nicht nur Sicherheitsaspekte, sondern auch Governance-Fragen umfasst.

Um Lösungen für diese aufkommende Herausforderung zu finden, betreiben Shackelford und seine Kollegen transformative Forschung und bieten einzigartige Bildungsangebote, die nur an der Indiana University verfügbar sind. Das Ostrom Workshop der IU, das Wissenschaftler und Praktiker aus aller Welt zusammenbringt, hat 2020 begonnen, sich auf den Weltraum zu konzentrieren. Ursprünglich lag der Fokus auf der Minderung von Weltraummüll, doch schnell erweiterte sich die Arbeit auf die Governance im Weltraum.

Dies führte zur Gründung des IU Space Governance Lab, das externe Mittel erhielt, um Forschungsprojekte zu den Themen Weltraum-Governance, Sicherheit und Recht zu leiten. Das Labor bietet Kurse an, hat eine Arbeitsgruppe mit fast 350 Mitarbeitern und veranstaltet eine Online-Vortragsreihe mit führenden Weltraumexperten aus der ganzen Welt. Eytan Tepper, Direktor des IU Space Governance Lab, hebt hervor, dass IU in einer Zeit außergewöhnlichen Wachstums der Weltraumaktivitäten, insbesondere im privaten Sektor, die Gelegenheit ergriffen hat, sich als führend in diesem Bereich zu etablieren.

Um dem wachsenden Bedarf an Fachkräften im Bereich der Weltraum-Cybersicherheit gerecht zu werden, hat das Ostrom Workshop in Zusammenarbeit mit Microsoft, der National Science Foundation und der U.S. Air Force das erste Space Cybersecurity Digital Badge Program an der Kelley School of Business ins Leben gerufen. Teilnehmer des Programms, darunter Studenten der IU und Ivy Tech sowie Personal der U.S. Space Force, können am Ende des 10-wöchigen Kurses eine organisationsweite Richtlinie zur Weltraum-Cybersicherheit entwickeln und umsetzen.

Absolventen des Programms können sich Credits für das Masterstudium in Cybersecurity Risk Management an der IU anrechnen lassen. Dieses Programm ist das erste seiner Art in den USA, das drei hochrangige Schulen zusammenbringt, um den Studenten technologische, geschäftliche und rechtliche Perspektiven auf die Cybersicherheit zu bieten. IU plant, in naher Zukunft einen Weltraum-Cybersicherheitspfad zu diesem Abschluss hinzuzufügen.

Der Krieg in der Ukraine, der als ‘erster Weltraum-Cyberkrieg’ bezeichnet wird, hat die Verwundbarkeit unserer kritischen Weltrauminfrastruktur gegenüber Cyberangriffen offengelegt. Während sich Weltraumorganisationen nun der Cyberbedrohungen für ihre Weltraumressourcen bewusst sind, gab es kaum Schulungsprogramme, um eine Weltraum-Cybersicherheitsbelegschaft aufzubauen, die diese gravierenden Risiken adressiert. Dieses Pionierprogramm zielt darauf ab, den nationalen Bedarf zu decken und den Teilnehmern gleichzeitig eine lukrative und sinnvolle Karriere zu bieten.

IU-Studenten werden praktische Erfahrungen im Bereich der Verbesserung der Cybersicherheit im Weltraum sammeln, da IU kürzlich Mitglied des Space Information Sharing and Analysis Center geworden ist. Dieses Forum ist die führende öffentliche-private Plattform für die Diskussion von Weltraum-Cybersicherheit und die Entwicklung von Best Practices zur Abwehr von Cyberangriffen. Studenten können sich an Stipendien und Mentoring-Programmen beteiligen, während IU-Fakultäten und Mitarbeiter den zahlreichen Arbeitsgruppen des Space ISAC beitreten können.

Im März werden Shackelford, Tepper und andere aus der IU und dem ganzen Land in Washington, D.C., zusammenkommen, um ein neues Projekt zu starten, das sich auf die Entwicklung einer Theorie der Weltraum-Cybermacht konzentriert. Ziel ist es, zu verstehen, wie die USA Weltraum-Cybermacht für ihre Verteidigung nutzen und ihren Einfluss ausbauen können. Führende Forscher, Praktiker und politische Entscheidungsträger im Bereich Cybersicherheit und Weltraum werden zusammenkommen, um die Grundlage für eine neue US-Strategie für das 21. Jahrhundert zu schaffen.

Shackelford betont die Dringlichkeit, sowohl die technische Schuld der derzeit im Orbit befindlichen, anfälligen weltraumgestützten Infrastruktur anzugehen als auch die nächste Generation von Satelliten zu sichern, um das Problem nicht zu verschärfen. Cybersicherheit wird zunehmend zentral für eine sichere und nachhaltige Erkundung des Weltraums, und IU spielt eine Schlüsselrolle in diesem globalen Bemühen.

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