ROM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Machtkampf bei STMicroelectronics spitzt sich zu, nachdem die italienische Regierung ihre Unterstützung für den französischen CEO Jean-Marc Chery entzogen hat. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Stellenabbau, schwachen Geschäftszahlen und Vorwürfen der politischen Einflussnahme.

Der Konflikt bei STMicroelectronics, einem der führenden Chiphersteller Europas, hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die italienische Regierung, vertreten durch Wirtschaftsminister Giancarlo Giorgetti, hat öffentlich erklärt, dass sie den französischen CEO Jean-Marc Chery nicht länger unterstützt. Diese Entscheidung ist bemerkenswert, da STMicroelectronics ein bilaterales Unternehmen ist, das zu gleichen Teilen von Italien und Frankreich kontrolliert wird. Der Hintergrund dieser Entwicklung sind enttäuschende Geschäftszahlen und ein umstrittener Sparkurs, der den Abbau von 2.800 Stellen umfasst.

Die wirtschaftlichen Herausforderungen für STMicroelectronics sind erheblich. Im Jahr 2023 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 23 Prozent, während der Gewinn um 62 Prozent einbrach. Im Vergleich dazu hat der deutsche Konkurrent Infineon im gleichen Zeitraum nur rund 20 Prozent an Wert verloren. Diese Entwicklungen haben zu einem dramatischen Rückgang des Aktienkurses von STMicroelectronics geführt, der sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert hat.

Besonders umstritten ist die Entscheidung des von Frankreich dominierten Aufsichtsrats, die Nominierung des Italieners Marcello Sala als neues Mitglied abzulehnen. Sala, der im italienischen Wirtschaftsministerium für Staatsbeteiligungen zuständig ist, gilt als Kritiker des aktuellen Managements. Wirtschaftsminister Giorgetti bezeichnete die Ablehnung als „unverständlich und inakzeptabel“ und warf dem Management vor, vor der Veröffentlichung schlechter Geschäftszahlen Aktien verkauft zu haben. Der Aufsichtsrat wies diesen Vorwurf zurück, doch in den USA läuft dazu ein Gerichtsverfahren.

Frankreichs Einfluss im Konzern bleibt dennoch dominant. Der Aufsichtsratsvorsitzende Nicolas Dufourcq bekräftigte seine volle Unterstützung für Chery und den eingeschlagenen Sanierungskurs. Beide Länder halten über die gemeinsame Holding Bpifrance/Invitalia knapp 28 Prozent der ST-Anteile. Die Firmenzentrale befindet sich in Amsterdam, während die operative Leitung in Genf sitzt.

Die Spannungen zwischen Italien und Frankreich sind nicht neu. Auch beim Autobauer Stellantis hatte die italienische Regierung zuletzt eine Benachteiligung Italiens beklagt. In beiden Fällen steht der Vorwurf im Raum, dass französische Führungskräfte nationale Interessen bevorzugen und dabei die industriellen Interessen Roms unterlaufen. Bei STMicroelectronics verdichtet sich dieser Vorwurf nun zu einem offenen Konflikt um die strategische Ausrichtung des Unternehmens.

Die Zukunft von STMicroelectronics bleibt ungewiss. Die italienische Regierung könnte versuchen, ihren Einfluss im Unternehmen zu stärken, während Frankreich weiterhin den eingeschlagenen Kurs unterstützt. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich dieser Machtkampf auf die strategische Ausrichtung und die wirtschaftliche Stabilität eines der wichtigsten Halbleiterhersteller Europas auswirken wird.



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Italienischer Widerstand gegen das Management von STMicroelectronics
Italienischer Widerstand gegen das Management von STMicroelectronics (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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