Italienische Regierung stellt sich gegen UniCredits Übernahmepläne

ROM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die italienische Regierung unter der Führung von Giorgia Meloni plant Maßnahmen, um die Übernahmepläne von UniCredit für Banco BPM zu blockieren. Diese Pläne stehen im Widerspruch zu den eigenen Konsolidierungsbestrebungen der Regierung im Bankensektor.



Die italienische Regierung sieht sich mit einer Herausforderung konfrontiert, die ihre Pläne zur Konsolidierung des Bankensektors gefährden könnte. UniCredit, eine der größten Banken Italiens, hat ein Übernahmeangebot für Banco BPM abgegeben, das die Regierung in Rom in Alarmbereitschaft versetzt hat. Finanzminister Giancarlo Giorgetti erwägt nun den Einsatz sogenannter goldener Befugnisse, um ausländische Übernahmen strategisch wichtiger Vermögenswerte zu blockieren. Diese Befugnisse wurden bisher nur selten genutzt, könnten aber in diesem Fall entscheidend sein.

UniCredits Vorstoß, Banco BPM zu übernehmen, hat die Pläne der Regierung durchkreuzt, einen nationalen Bankenchampion zu schaffen. Die Regierung hatte kürzlich 5 Prozent von Monte dei Paschi di Siena an Banco BPM verkauft, um die Konsolidierung zu fördern. Ein Scheitern dieser Pläne wäre besonders für die rechtsgerichtete Lega-Partei ärgerlich, deren Machtbasis im wirtschaftlich starken Norden Italiens liegt.

Ein möglicher Schritt der Regierung könnte ein Notdekret sein, um die sogenannte Passivitätsregel zu umgehen. Diese Regel verhindert, dass das potenzielle Übernahmeziel für sechs Monate Entscheidungen trifft, die den Übernahmeprozess maßgeblich beeinflussen könnten. UniCredits Angebot von 10,1 Milliarden Euro versetzt Banco BPM in eine Zwangslage, da es ihm untersagt, seinen Anteil an der staatlich gestützten Monte dei Paschi di Siena zu erhöhen oder das eigene Angebot zur Übernahme des Vermögensverwalters Anima anzupassen.

Matteo Salvini, stellvertretender Ministerpräsident und Lega-Chef, hat die Pläne von UniCredit scharf kritisiert. Er äußerte Bedenken über ausländische Interessen hinter dem Vorstoß von UniCredit-Chef Andrea Orcel und hob hervor, dass die Aktionäre von UniCredit überwiegend aus den USA, Frankreich und Deutschland stammen. Diese internationalen Verflechtungen könnten die nationale Kontrolle über wichtige Finanzinstitutionen gefährden.

Orcel, der bereits 2021 in Verhandlungen mit der italienischen Regierung stand, bleibt unbeeindruckt von der aktuellen Situation. Er ist bekannt für seine ehrgeizigen Übernahmepläne und hat bereits in der Vergangenheit europäische Regierungen verärgert. Im September sorgte UniCredits überraschender Beteiligungsaufbau bei der deutschen Commerzbank für Unruhen, was Zweifel an der Fähigkeit des Unternehmens aufkommen ließ, zwei komplexe Übernahmeversuche parallel erfolgreich zu managen.

Banco BPMs Führungsgremium hat das Angebot von UniCredit abgelehnt und vor möglichen massiven Arbeitsplatzverlusten gewarnt. Man ist der Auffassung, dass der gebotene Preis den wahren Wert der Bank nicht widerspiegelt. Diese Ablehnung könnte die Verhandlungen weiter verkomplizieren und die Unsicherheit im italienischen Bankensektor erhöhen.

Italienische Regierung stellt sich gegen UniCredits Übernahmepläne
Italienische Regierung stellt sich gegen UniCredits Übernahmepläne (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein.



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