ROM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die italienische Regierung hat die Verhandlungen mit dem Satelliten-Internet-Anbieter Starlink, der von Elon Musk betrieben wird, vorerst auf Eis gelegt. Dies geschieht vor dem Hintergrund zunehmender Kontroversen um Musk selbst, die die Diskussionen von den technischen Aspekten des Projekts ablenken.
Die Entscheidung, die Gespräche mit Starlink zu pausieren, wurde von Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto in einem Interview mit der Zeitung La Repubblica bekannt gegeben. Ursprünglich war geplant, dass Italien einen Vertrag über fünf Jahre abschließt, der dem Land den Zugang zu Starlinks Satelliten-Internet für 1,6 Milliarden US-Dollar sichern sollte. Diese Pläne wurden jedoch aufgrund der anhaltenden Kontroversen um Elon Musk und seine enge Verbindung zur US-Regierung unter Donald Trump vorerst gestoppt.
Die Verhandlungen mit Starlink wurden Anfang des Jahres durch einen Bericht eines US-Finanzmagazins öffentlich bekannt. In diesem Bericht wurde auch erwähnt, dass die italienischen Geheimdienste und das Verteidigungsministerium dem Vorhaben bereits zugestimmt hatten. Die Möglichkeit, die von der EU geförderte Starlink-Alternative IRIS2 zu umgehen, hatte bei den europäischen Partnern für Unruhe gesorgt.
Die italienische Regierung zeigt sich nun zurückhaltender gegenüber Starlink, was auch auf die Unsicherheiten in der internationalen Politik unter der Trump-Administration zurückzuführen ist. Laut Bloomberg hat die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ihren Ministerien empfohlen, nach Alternativen zu Starlink zu suchen. Eutelsat wird als ein möglicher Kandidat genannt.
Die Diskussionen um Starlink haben sich zunehmend von den technischen Details hin zu den Kontroversen um Elon Musk verschoben. Crosetto betonte, dass die Gespräche wieder aufgenommen werden könnten, sobald die Kontroversen abgeklungen sind und man sich wieder auf die technischen Aspekte konzentrieren kann.
Die Entscheidung, die Gespräche zu pausieren, könnte auch Auswirkungen auf die europäische Satelliten-Internet-Strategie haben. Die EU arbeitet an der Entwicklung von IRIS2, einer eigenen Alternative zu Starlink, um die Abhängigkeit von nicht-europäischen Anbietern zu verringern. Diese Entwicklungen könnten die Dynamik im europäischen Markt für Satelliten-Internet nachhaltig beeinflussen.
Insgesamt zeigt sich, dass die politischen und persönlichen Kontroversen um Elon Musk einen erheblichen Einfluss auf die Geschäftsbeziehungen von Starlink haben. Die italienische Regierung scheint bestrebt, ihre Optionen zu prüfen und möglicherweise auf europäische Alternativen zu setzen, um die nationale Sicherheit und die technologische Unabhängigkeit zu gewährleisten.
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