TEL AVIV / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die israelische Armee hat erstmals eingeräumt, dass es begründete Verdachtsmomente gibt, wonach Soldaten palästinensische Zivilisten als menschliche Schutzschilde bei Militäroperationen im Gazastreifen eingesetzt haben könnten.
Die israelische Armee hat eine Untersuchung eingeleitet, um den Vorwürfen nachzugehen, dass Soldaten palästinensische Zivilisten während Militäroperationen im Gazastreifen als menschliche Schutzschilde eingesetzt haben. Diese Ankündigung markiert das erste Mal, dass das Militär zugibt, dass es begründete Verdachtsmomente für solches Verhalten gibt.
Berichten zufolge sollen israelische Soldaten Zivilisten gezwungen haben, potenziell mit Sprengfallen versehene Häuser und Tunnel zu betreten, um die eigenen Truppen zu schützen. Diese Praxis, die im Militär als “Moskito-Protokoll” bekannt ist, scheint weit verbreitet gewesen zu sein, wie die Aussagen eines Soldaten und mehrerer Zivilisten nahelegen.
Ein israelischer Soldat berichtete in einem Interview, dass seine Einheit einen palästinensischen Mann gezwungen habe, ein Gebäude vor den Truppen zu betreten. “Wenn es Sprengfallen gibt, explodieren sie und nicht wir”, erklärte er. Diese Praxis wurde in verschiedenen Teilen des Gazastreifens beobachtet, darunter in Gaza-Stadt, Khan Younis und Rafah.
Ein Zivilist, Mohammad Saad, berichtete, dass er von IDF-Soldaten in Rafah festgehalten wurde. “Sie forderten uns auf, Dinge wie ‘Bewege diesen Teppich’ zu tun, da sie nach Tunneln suchten”, sagte er. “Wenn sie etwas fanden, sagten sie uns, wir sollten es nach draußen bringen.”
Die israelische Armee betonte, dass die militärischen Protokolle den Einsatz von Zivilisten für militärische Operationen strikt verbieten. Dennoch wurden mehrere Ermittlungen eingeleitet, um die Vorwürfe zu klären. Die genaue Anzahl der Untersuchungen und die beteiligten Personen wurden nicht bekannt gegeben.
Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die ethischen Herausforderungen, denen sich das Militär in Konfliktgebieten gegenüber sieht. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Situation genau, da solche Praktiken gegen das Völkerrecht verstoßen könnten.
Die Untersuchungsergebnisse könnten weitreichende Konsequenzen für die israelische Armee haben, sowohl in Bezug auf interne Disziplinarmaßnahmen als auch auf die internationale Reputation. Es bleibt abzuwarten, wie die israelische Regierung und das Militär auf die Ergebnisse reagieren werden.
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