MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Welt der digitalen Rechte und des geistigen Eigentums ist die Ironie oft nicht weit entfernt. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür ist die Anti-Piraterie-Kampagne der Motion Picture Association of America (MPAA) aus den 2000er Jahren, die nun selbst im Verdacht steht, urheberrechtlich geschützte Schriftarten ohne Lizenz verwendet zu haben.

Die Anti-Piraterie-Kampagne der MPAA, bekannt durch den Slogan „You Wouldn’t Steal a Car“, zielte darauf ab, das Bewusstsein für die illegalen Downloads von Filmen zu schärfen. Doch nun steht die Kampagne selbst im Rampenlicht, da sie möglicherweise eine nicht lizenzierte Schriftart verwendet hat. Diese Enthüllung wirft ein Licht auf die Komplexität des Urheberrechts im Bereich der Typografie.

Die Kampagne, die zwischen 2004 und 2008 in Kinos und auf Heimmedien lief, nutzte eine markante Schriftart, die wie mit einer Schablone aufgesprüht wirkte. Laut der Website Fonts in Use könnte es sich dabei um die Schriftart FF Confidential handeln, die 1992 von Just van Rossum entworfen wurde. Eine Untersuchung ergab jedoch, dass die tatsächlich verwendete Schriftart XBand Rough war, eine Nachahmung von FF Confidential.

Just van Rossum, der Bruder des Python-Entwicklers Guido van Rossum, bestätigte, dass XBand Rough eine Kopie seiner Originalschriftart ist. Er fand es amüsant, dass die MPAA, die sich gegen Piraterie einsetzt, selbst eine Raubkopie verwendet haben könnte. Die Frage bleibt, ob dies ein isolierter Vorfall war oder ob die gesamte Kampagne auf dieser unautorisierten Schriftart basierte.

Die rechtliche Lage rund um Schriftarten ist komplex. Während Typografien in den USA nicht urheberrechtlich geschützt sind, können die digitalen Schriftdateien, die zur Darstellung dieser Typografien verwendet werden, durchaus urheberrechtlich geschützt sein. In Europa, insbesondere in Deutschland und Großbritannien, gibt es hingegen spezifische Schutzfristen für Schriftarten.

Die MPAA hat sich zu diesen Vorwürfen bisher nicht geäußert. Experten betonen, dass die Nutzung von Schriftarten aus kostenlosen Quellen eine gängige Praxis ist, die jedoch rechtliche Risiken birgt. In der Regel werden eher die Anbieter solcher Schriftarten als die Endnutzer rechtlich belangt.

Die Herkunft von XBand Rough bleibt unklar. Es wird spekuliert, dass die Schriftart aus Materialien des frühen Online-Gaming-Netzwerks XBAND stammen könnte, das in den 1990er Jahren aktiv war. Diese Theorie bleibt jedoch unbestätigt.

Diese Kontroverse zeigt, dass selbst Organisationen, die sich für den Schutz geistigen Eigentums einsetzen, nicht vor rechtlichen Fallstricken gefeit sind. Es bleibt abzuwarten, ob die MPAA in dieser Angelegenheit Stellung beziehen wird und welche Auswirkungen dies auf zukünftige Kampagnen haben könnte.

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Ironie der Anti-Piraterie-Kampagne: Verwendung von Raubkopie-Schriftarten?
Ironie der Anti-Piraterie-Kampagne: Verwendung von Raubkopie-Schriftarten? (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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