Iran treibt Raumfahrtprogramm mit russischer Unterstützung voran

TEHERAN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Iran hat seine Raumfahrtambitionen verstärkt und plant den Bau eines bedeutenden Weltraumbahnhofs in Chabahar, um seine regionale Machtposition zu festigen.

Iran hat seine Raumfahrtambitionen verstärkt und plant den Bau eines bedeutenden Weltraumbahnhofs in Chabahar, um seine regionale Machtposition zu festigen. Diese Anlage, die mit dem berühmten Cape Canaveral in Florida verglichen wird, soll Iran ermöglichen, leistungsstarke Raumfahrzeuge effizienter in den Orbit zu bringen. Der Standort nahe dem Äquator bietet ideale Bedingungen für den Start von Satelliten.

Die Pläne für das Raumfahrtprogramm haben bei westlichen Nationen Besorgnis ausgelöst, insbesondere in den USA und Israel. Diese befürchten, dass die iranische Raumfahrttechnologie zur Weiterentwicklung von Interkontinentalraketen genutzt werden könnte. General Anthony Cotton von der US Strategic Command wies darauf hin, dass die Technologie der Trägerraketen, wie die zweistufige, flüssig betriebene Simorgh-Rakete, die Entwicklung von ICBMs beschleunigen könnte.

Ein Ziel des Programms ist der Start von 20 Internetsatelliten, die nach Qassem Soleimani benannt sind, dem 2020 von den USA getöteten Kommandeur der Quds-Einheit der Revolutionsgarden. Mit einer größeren Anzahl von Satelliten könnte Iran seine Langstreckenwaffen präziser steuern, was die Reaktionszeiten für den Einsatz ballistischer Raketen erheblich verkürzen würde.

Das Programm wird durch die strategische Partnerschaft mit Russland unterstützt, da beide Länder unter westlichen Sanktionen stehen. Der iranische Präsident Masoud Pezeshkian und der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichneten im Januar einen 20-jährigen strategischen Pakt. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es Iran, von der russischen Expertise zu profitieren, was für die Weiterentwicklung der iranischen Raumfahrttechnologie von entscheidender Bedeutung ist.

Im Oktober wurden zwei iranische Satelliten von Russland aus in den Orbit gebracht, und iranische Drohnen wurden während der russischen Invasion in der Ukraine eingesetzt. Diese Entwicklungen führten dazu, dass der britische und der EU-Sanktionsmechanismus gegen den Leiter der Raumfahrtsparte der Revolutionsgarden, Brigadegeneral Ali Jafarabadi, sowie gegen die iranische Raumfahrtagentur aktiviert wurden.

Die Fortschritte im iranischen Raumfahrtprogramm sind auch eine Reaktion auf die Rückschläge, die die iranischen Stellvertreter in der Region, insbesondere in Libanon und Syrien, erlitten haben. Iran sieht in der Raumfahrttechnologie eine Möglichkeit, seine Machtprojektion wiederherzustellen und seine technologische Unabhängigkeit zu demonstrieren.

Obwohl Iran behauptet, dass sein Raumfahrtprogramm zivile Ziele verfolgt, bleibt die militärische Nutzung ein umstrittenes Thema. Die Verhandlungen mit den USA über das iranische Atomprogramm, die von Oman vermittelt werden, sind noch im Gange, und es bleibt unklar, ob sie zu einer Lockerung der Sanktionen führen werden.

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