MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Einführung einer neuen Funktion in iOS 18 und macOS 15, die Bilddaten zur erweiterten Fotoanalyse ohne explizite Zustimmung an Apple-Server sendet, hat bei Nutzern und Datenschützern für Aufregung gesorgt.
Apple hat mit der Einführung von iOS 18 und macOS 15 eine Funktion implementiert, die es ermöglicht, Fotos nach Wahrzeichen zu durchsuchen, indem Bilddaten mit Apple-Servern abgeglichen werden. Diese Funktion, die als ‘erweiterte visuelle Suche’ bezeichnet wird, ist standardmäßig aktiviert und hat bei Nutzern für Unmut gesorgt, da sie ohne vorherige Zustimmung erfolgt.
Der Entwickler Jeff Johnson entdeckte zufällig diese Einstellung auf seinem iPhone und kritisierte, dass Apple diese Entscheidung ohne Einwilligung der Nutzer getroffen habe. Diese Entdeckung führte zu einer breiten Diskussion in sozialen Medien über Apples Datenschutzpraktiken, wobei einige Medienberichte fälschlicherweise behaupteten, Apple würde Nutzerfotos abgreifen.
Apple hat in seinen Datenschutzbestimmungen zur Fotos-App erklärt, dass die Geräte Orte auf Fotos vertraulich mit einem globalen Index abgleichen, der auf Apple-Servern verwaltet wird. Dabei kommen homomorphe Verschlüsselung und Differential Privacy zum Einsatz, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Ein OHTTP-Relay wird verwendet, um IP-Adressen zu verbergen, sodass Apple keine Informationen zu den Inhalten der Fotos erhält.
Bisher analysierten Apples Betriebssysteme Bildinhalte lokal auf den Geräten, was es Nutzern ermöglichte, nach bestimmten Bildelementen und Szenen zu suchen. Die neue Funktion gleicht nun erstmals Bilddaten mit Datenbanken auf Apples Servern ab, was durch homomorphe Verschlüsselung ermöglicht wird, da die Daten auf den Servern nicht entschlüsselt werden müssen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das Fehlen eines Opt-in-Verfahrens für diese Funktion. Nutzer können die Funktion lediglich nachträglich deaktivieren, was jedoch nur für zukünftige Fotos gilt. Bereits vorhandene Fotos in der Mediathek wurden bereits analysiert.
Der Kryptologe Matthew Green äußerte Bedenken, dass eine solche Funktion nicht ohne externe Überprüfung der Datenschutzversprechen von Apple standardmäßig aktiviert werden sollte. Er betonte, dass gute Absichten allein nicht ausreichen, um ein datenschutzfreundliches Produkt einzuführen.
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