MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – François Chollet, ein renommierter Forscher im Bereich Künstliche Intelligenz bei Google, gibt zu bedenken, dass die aktuellen Investitionen in KI-Technologien die realistischen Marktpotenziale bei Weitem überschreiten und warnt vor einem unverhältnismäßigen Hype um die Technologie.
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François Chollet, der seit fast einem Jahrzehnt an der Spitze der KI-Forschung bei Google steht, teilt seine Bedenken über den aktuellen Stand und die Zukunft der Künstlichen Intelligenz. In einem Gespräch mit der Neuen Zürcher Zeitung hebt er hervor, dass die Erwartungen an die KI-Technologie, insbesondere im Bereich der generativen KI, ungerechtfertigt hoch seien. Trotz eines erkennbaren Marktes, der von etwa 4 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr auf geschätzte 6 Milliarden wachsen soll, stehen diesen Zahlen Investitionen von insgesamt 90 Milliarden Dollar gegenüber, die in den letzten zwei Jahren getätigt wurden.
Die Diskrepanz zwischen Investitionen und tatsächlichem Marktwert führt zu der Schlussfolgerung, dass viele der finanziellen Mittel ineffizient eingesetzt werden, insbesondere da die Hauptnutzer von KI-Diensten, Schüler und Programmierer, keine signifikanten Einnahmen generieren. Chollet kritisiert auch, dass die Fokussierung auf Sprach-KI die Forschung und Entwicklung in anderen wichtigen Bereichen einschränkt.
Trotz der Fortschritte, die in der KI-Forschung erzielt wurden, sieht Chollet den umgebenden Hype als übertrieben an. Die Vorstellung, dass innerhalb kurzer Zeit übermenschliche KI-Systeme entwickelt werden könnten, hält er für unrealistisch. Vielmehr sei in den kommenden Jahren mit einem erhöhten Bedarf an Programmierern zu rechnen. Er warnt auch vor den potenziellen Gefahren einer Kultur, die zunehmend auf KI-gestützte Kunst und Kreativität setzt, ohne die eigenen Fähigkeiten zu fördern.
Chollet sieht zudem grundlegende Probleme bei der Entwicklung von KI-Systemen, die sich in ihrer aktuellen Form nicht auf neuartige Probleme einstellen können und lediglich auf dem Prinzip der „ungefähren Ähnlichkeit“ basieren. Er plädiert für die Erforschung alternativer Ansätze, wie evolutionäre Algorithmen, um die Vielfalt und Tiefe der KI-Forschung zu erweitern.
Abschließend betont Chollet die Notwendigkeit, realistische Erwartungen an die Fähigkeiten und den Nutzen von Künstlicher Intelligenz zu setzen und warnt davor, sich ausschließlich auf kurzfristige Hypes und Investitionen zu stützen, die langfristig nicht haltbar sind.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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