BRÜSSEL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die internationale Gemeinschaft hat sich erneut zusammengefunden, um die Herausforderungen in Syrien nach dem Sturz von Baschar al-Assad zu bewältigen. Eine Geberkonferenz in Brüssel hat bedeutende finanzielle Zusagen gemacht, die sowohl Hoffnung als auch neue Herausforderungen mit sich bringen.
Die internationale Staatengemeinschaft hat auf einer Geberkonferenz in Brüssel beschlossen, 5,8 Milliarden Euro bereitzustellen, um die Folgen des Bürgerkriegs in Syrien zu mildern. Diese Summe teilt sich in 4,2 Milliarden Euro an Zuschüssen und 1,6 Milliarden Euro an Krediten auf. Die EU-Kommissarin Dubravka Suica betonte die Dringlichkeit dieser Unterstützung, um den Wiederaufbau und die Stabilisierung des Landes voranzutreiben.
Deutschland hat durch Außenministerin Annalena Baerbock und Entwicklungsministerin Svenja Schulze einen Beitrag von 300 Millionen Euro zugesichert. Diese Mittel sollen sowohl der syrischen Bevölkerung als auch den Flüchtlingen in den Nachbarländern zugutekommen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der deutsche Beitrag jedoch gesunken, was auf die unklare Haushaltslage nach dem Bruch der Ampelkoalition zurückzuführen ist.
Die USA haben auf der Konferenz keine festen Zusagen gemacht, sondern lediglich ihre selektive Unterstützung angekündigt. Sie forderten andere Nationen auf, mehr Verantwortung zu übernehmen. Die Konferenz fand in einem angespannten Klima statt, da die Sicherheitslage in Syrien weiterhin fragil ist und jüngste gewaltsame Ereignisse die Hoffnungen auf einen stabilen Frieden trüben.
Die EU plant, die Sanktionen gegen Syrien schrittweise zu lockern, um die wirtschaftliche Erholung zu fördern. Zugang zu Bankdienstleistungen und Investitionen sind Teil dieses Ansatzes, wie die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erklärte. Diese Maßnahmen sollen den Menschen Hoffnung geben und den Wiederaufbau unterstützen.
Besondere Besorgnis herrscht über die brutalen Übergriffe auf die Alawiten-Minderheit. Außenministerin Baerbock betonte die Notwendigkeit konkreter Maßnahmen zur politischen Inklusion, um erneute Gewalt zu verhindern. “Dreieinhalb Monate nach dem Sturz des Assad-Regimes stehen die Menschen in Syrien an einem Wendepunkt zwischen einer besseren, friedlicheren Zukunft und der Gefahr erneuter Gewalt”, sagte sie.
Die EU hat im Februar beschlossen, die Sanktionen in bestimmten Sektoren abzubauen, um den Wiederaufbau zu fördern und langfristig die Rückkehr von Flüchtlingen zu erleichtern. Laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen könnten bereits 1,5 Millionen Syrer noch in diesem Jahr die Heimkehr wagen. Auch zwei Millionen Binnenvertriebene könnten möglicherweise in ihre Häuser zurückkehren, was vor allem im Nahen Osten Hoffnung weckt.
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