Internationale Partnerschaften der Space Force: Ein umfassender Ansatz

COLORADO SPRINGS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Space Force der USA plant eine umfassende Strategie zur Stärkung internationaler Partnerschaften im Weltraumsektor. Diese Strategie, die bald veröffentlicht wird, zielt darauf ab, gemeinsame Standards, interoperable Systeme und einen robusten Datenaustausch mit Verbündeten zu fördern.

Die Space Force der Vereinigten Staaten hat auf dem Space Symposium in Colorado Springs ihre neue Strategie für internationale Partnerschaften vorgestellt. Diese Strategie soll in Kürze offiziell unterzeichnet und veröffentlicht werden. General B. Chance Saltzman, Chief of Space Operations, betonte in seiner Rede, dass die Strategie alle Bereiche der Space Force berührt und eine einheitliche, widerstandsfähige Herangehensweise an die internationale Sicherheit im Weltraum sicherstellen soll.

Ein zentrales Element dieser Strategie ist die Förderung von Partnern als Kraftmultiplikatoren. Dies soll durch die Verbesserung der Interoperabilität und des Informationsaustauschs sowie die Angleichung von Aktivitäten auf Dienstebene wie der Streitkräftedesign, -entwicklung und -einsatz erreicht werden. RAF Air Marshal Paul Godfrey, der als erster Assistant Chief of Space Operations für zukünftige Konzepte und Partnerschaften fungiert, erklärte, dass diese Ziele mit den grundlegenden Verantwortlichkeiten der Space Force übereinstimmen.

Godfrey, der die Entwicklung der Strategie in den letzten fünf Monaten geleitet hat, betonte die Bedeutung der Interoperabilität. Er erinnerte an seine Zeit als Kampfpilot in den 1990er Jahren, als unterschiedliche Datenverbindungen die Zusammenarbeit erschwerten. Saltzman hob die Notwendigkeit gemeinsamer internationaler Standards hervor, während Godfrey mögliche Standards für Daten und Weltraumbetankung anführte.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Strategie ist die Koordination von Investitionen. Saltzman erwähnte, dass das geplante Space Futures Command eine “Objective Force” veröffentlichen wird, die die Fähigkeiten beschreibt, die die Space Force entwickeln möchte. Dies könnte anderen Ländern helfen, ihre Fähigkeiten entsprechend den Bedürfnissen der USA anzupassen.

Die Strategie wird jedoch nicht so weit gehen, ein kombiniertes Koalitionsstreitkräftedesign vorzuschlagen. Stattdessen wird sie die Verbündeten ermutigen, spezifische Fähigkeiten zu nutzen und ihre Expertise zu vertiefen. Ein gemeinsames Lagebild ist der erste Schritt, um sicherzustellen, dass alle Partner über das gleiche operative Bewusstsein verfügen.

Saltzman betonte, dass die Anzahl der Partner, mit denen die Space Force Daten zur Weltraumlagebewusstsein teilt, in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Dies ist der erste Schritt, um sicherzustellen, dass alle Partner über das gleiche operative Bewusstsein verfügen. Danach sollen verstärkte Kontakte, von gemeinsamen Übungen bis hin zu Kriegsspielen und Austauschprogrammen, folgen.

Ein Hindernis bleibt jedoch die Klassifizierung. Trotz Änderungen in der Pentagon-Politik, die darauf abzielen, mehr Programme der Space Force aus dem ultra-geheimen “Special Access Program”-Status zu entfernen, zeigte sich Saltzman unzufrieden mit dem Fortschritt. Dennoch hat die Space Force Fortschritte bei der Deklassifizierung von Informationen gemacht, damit Verbündete die Bedrohungen besser verstehen können.

Während Saltzman und Godfrey ihre internationale Strategie lobten, bleiben Fragen offen, wie die Verbündeten in Zukunft mit den USA zusammenarbeiten werden. Besonders europäische Nationen, die einige der fortschrittlichsten Raumfahrtindustrien besitzen, haben angedeutet, dass sie weniger von den USA abhängig sein wollen. Saltzman und Godfrey halten diese Bedenken jedoch für übertrieben, zumindest im Weltraumbereich.

Godfrey betonte, dass die Zusammenarbeit mit Partnern und Verbündeten weiterhin wie gewohnt verlaufe und dass der Weltraumbereich sich von anderen Bereichen unterscheide. Er sieht eine Art Mentorenrolle der USA gegenüber den aufstrebenden Raumfahrtkommandos und -staffeln der Verbündeten. Ohne die Zusammenarbeit mit den USA müssten europäische Länder erhebliche Summen investieren, um möglicherweise in Sackgassen zu geraten, während sie versuchen, Fähigkeiten zu entwickeln, die die USA über Jahrzehnte hinweg aufgebaut haben.

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