Intensiver Wettbewerb im Bereich der akuten Migränebehandlung

SAN DIEGO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Auf der Jahrestagung der American Academy of Neurology (AAN) 2025 in San Diego standen akute Behandlungen von Migräne im Mittelpunkt. Die Veranstaltung bot eine Plattform für die Präsentation neuer Daten und Analysen zur Wirksamkeit und Anwendung verschiedener Behandlungsmöglichkeiten.

Die Behandlung von akuten Migräneanfällen ist ein hochkompetitiver Bereich, in dem sich zahlreiche Therapieoptionen um die Gunst der Patienten und Ärzte bemühen. Traditionell gelten orale Triptane als Goldstandard, da sie in ihrer Wirksamkeit vergleichbar sind und weit verbreitet zur Verfügung stehen. Allerdings sind sie aufgrund ihrer gefäßverengenden Wirkung bei Patienten mit kardiovaskulären Risiken kontraindiziert. Alternativen wie Eli Lillys Reyvow (Lasmiditan) und die neueren Gepant-Klassen bieten hier eine Lösung. In den USA sind derzeit AbbVies Ubrelvy (Ubrogepant) und Pfizers Zavzpret (Zavegepant) sowie Nurtec (Rimegepant) verfügbar.

Während der AAN 2025 wurden mehrere Poster präsentiert, die den realen Einsatz von Nurtec im Vergleich zu Triptanen untersuchten. Eine Umfrage ergab, dass 73 % der Patienten, die Nurtec als Monotherapie erhielten, innerhalb von zwei Stunden nach der Behandlung Schmerzfreiheit erreichten, verglichen mit 57 % der Patienten, die Triptane einnahmen. Sowohl Ärzte als auch Patienten berichteten von einer höheren Zufriedenheit mit Nurtec im Vergleich zu Triptanen. Zudem zeigten die Daten, dass Nurtec-Anwender weniger Krankenhausaufenthalte und Notfallbesuche hatten.

Ein weiteres Poster beschäftigte sich mit der Persistenz, also der kontinuierlichen Einnahme eines Medikaments. Hierbei zeigte sich, dass 75,3 % der Patienten, die Nurtec einnahmen, persistent waren, verglichen mit 53,5 % der Triptan-Anwender. Diese Daten sind entscheidend, um die Position von Nurtec als Zweitlinientherapie in einem umkämpften Markt zu festigen.

Ein weiterer Wettbewerber in diesem Bereich ist Axsome Therapeutics mit Symbravo, einer Kombination aus Meloxicam und Rizatriptan, die im Januar 2025 von der FDA zugelassen wurde. Auf der AAN 2025 präsentierte Axsome eine Netzwerk-Metaanalyse, die die Wirksamkeit von Symbravo indirekt mit den drei Gepants verglich. Die Ergebnisse zeigten, dass Symbravo die größte Wahrscheinlichkeit hatte, die effektivste Behandlung zu sein, insbesondere in Bezug auf Schmerzfreiheit zwei Stunden nach der Einnahme.

Obwohl Symbravo in der Analyse als überlegen dargestellt wurde, bleibt die Herausforderung, es als effektive Alternative zu positionieren, insbesondere für Patienten, die auf Triptane nicht ansprechen. Axsome hat zudem eine klinische Studie durchgeführt, die zeigt, dass Symbravo auch bei Patienten mit unzureichender Reaktion auf Rimegepant oder Ubrogepant wirksam ist. Trotz der positiven Daten äußerten einige Experten Bedenken hinsichtlich der Kosten, da Kombinationstherapien tendenziell teurer sind.

Die hohe Wettbewerbsintensität im Bereich der akuten Migränebehandlung zeigt, dass neue Therapien nicht nur durch Wirksamkeit, sondern auch durch wirtschaftliche Überlegungen und Patientenpräferenzen beeinflusst werden. Die Entwicklungen auf der AAN 2025 verdeutlichen, dass der Markt für akute Migränebehandlungen in den kommenden Jahren dynamisch bleiben wird.

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