MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine aktuelle Studie aus Australien zeigt, dass Menschen mit höherer Intelligenz dazu neigen, Werte wie Selbstbestimmung und Wohlwollen höher zu schätzen. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die Verbindung zwischen Intelligenz und persönlichen Werten.
Eine umfassende Studie mit über 15.000 australischen Erwachsenen hat interessante Zusammenhänge zwischen Intelligenz und persönlichen Werten aufgedeckt. Die Ergebnisse zeigen, dass intelligentere Menschen eher Werte wie Selbstbestimmung, Wohlwollen und Universalismus befürworten, während sie weniger Wert auf Sicherheit, Tradition und Konformität legen. Diese persönlichen Werte sind grundlegende Überzeugungen, die das Verhalten und die Entscheidungen eines Individuums leiten.
Die Theorie der grundlegenden menschlichen Werte, entwickelt von dem israelischen Sozialpsychologen Shalom Schwartz, identifiziert zehn universelle Werte, die kulturübergreifend anerkannt sind. Diese Werte umfassen unter anderem Selbstbestimmung, Stimulation, Hedonismus, Leistung, Macht, Sicherheit, Konformität, Tradition, Wohlwollen und Universalismus. Diese Werte lassen sich in zwei breitere Dimensionen einteilen: Offenheit für Veränderung versus Bewahrung und Selbstverbesserung versus Selbsttranszendenz.
Die Forscher Jeromy Anglim und Andrew Marty untersuchten die Beziehung zwischen persönlichen Werten, Persönlichkeit und Intelligenz. Sie vermuteten, dass weniger intelligente Individuen stärker konservative Werte wie Tradition, Sicherheit und Konformität unterstützen würden, während sie geringere Selbstbestimmung aufweisen.
Die Studie umfasste 15.522 Teilnehmer, die über einen australischen Anbieter für psychometrische Tests rekrutiert wurden. Die Teilnehmer absolvierten Bewertungen ihrer persönlichen Werte, Persönlichkeitseigenschaften und Intelligenz. Dabei wurde zwischen kristallisierter Intelligenz, die auf Wissen und Fähigkeiten basiert, und flüssiger Intelligenz, die abstraktes Denken und Problemlösung ohne Vorkenntnisse umfasst, unterschieden.
Die Ergebnisse zeigten, dass Personen mit höherer allgemeiner Intelligenz tendenziell mehr Wert auf Selbstbestimmung, Wohlwollen und Universalismus legen. Interessanterweise waren diese Assoziationen ausschließlich auf die kristallisierte Intelligenz zurückzuführen. Flüssige Intelligenz war nur mit den Werten Sicherheit und Tradition verbunden, wobei Personen mit niedrigerer flüssiger Intelligenz diese Werte stärker befürworteten.
In Bezug auf Persönlichkeitseigenschaften war die Dimension der Offenheit für Erfahrungen die einzige, die mit kristallisierter Intelligenz in Verbindung stand. Offenheit für Erfahrungen ist durch Neugier, Kreativität und eine Vorliebe für intellektuelle Erkundung gekennzeichnet.
Obwohl die Studie wertvolle Einblicke in die Verbindungen zwischen persönlichen Werten und Intelligenz bietet, sind die beobachteten Zusammenhänge schwach. Zudem erlaubt das Studiendesign keine kausalen Schlussfolgerungen.
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