MÜNCHEN/SANTA CLARA (IT BOLTWISE) – Der US-amerikanische Halbleiterhersteller Intel schließt die im Jahr 2016 übernommene Nervana-Abteilung für Künstliche Intelligenz, das berichtet das US-Magazin Forbes unter Berufung auf ein Statement des Herstellers. Statt die Neural Network Processors (NNPs) von Nervana weiterzuentwickeln, setzt Intel künftig auf die Chips der Habana Labs, welche Ende des Jahres 2019 gekauft wurden.
Die Nervana-Abteilung war anfänglich ein kleines Startup in Amerika für Künstliche Intelligenz, welches nur wenige Jahre nach der Gründung für vergleichsweise niedrige 400 Millionen US-Dollar von Intel in den eigenen Konzern integriert wurde. In der Nervana-Abteilung wurden bisher verschiedene Chiptypen hergestellt, wobei am Ende nur NNP-T1000 (Spring Crest) für Training und NNP-I1000 (Spring Hill) für Inferencing verfügbar gemacht werden sollten. Bisherige Kunden erhalten weiter Support zum Produkt, neue Designs oder Weiterentwicklungen wird es aber nicht mehr geben.
Stattdessen liegt nun laut Intel-Informationen der Fokus auf den Habana Labs, einem israelischen Unternehmen, welches Ende 2019 für zwei Milliarden US-Dollar von Intel übernommen wurde. Derzeit gibt es von Habana Labs zwei KI-Beschleuniger, den Gaudi für Training und den Goya für Inferencing, beide Chips werden beim taiwanischen Auftragsfertiger TSMC im 16-nm-Verfahren hergestellt. Der Gaudi nutzt Tensor Processing Cores (TPCs), genauer VLIW-Vektoreinheiten, und ist mit 32 GByte HBM2-Speicher ausgestattet. Der Goya nutzt ebenfalls TPCs, die jedoch kein BF16 beherrschen. Als Inferencing-Beschleuniger reichen dem Goya seine 16 GByte DDR4-Speicher mit 128-Bit-Interface.
Für das Unternehmen Intel ist das Segment Künstliche Intelligenz ein wichtiger Markt, welcher von den klassischen Xeon-CPUs alleine nicht bedient werden kann. Seit die Xeon-Phi-Beschleuniger eingestellt wurden, fehlt es Intel an Chips, um gegen konkurrierende Designs wie unter anderem AMDs Radeon Instinct, Nvidias Tesla oder ASICs wie Googles TPUs antreten zu können.
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