Intel reduziert Arbeitsplätze und Investitionen unter neuer Führung

SANTA CLARA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Intel steht vor einer umfassenden Umstrukturierung, die unter der Leitung des neuen CEO Lip-Bu Tan eingeleitet wurde. Diese Maßnahmen erfolgen inmitten der Herausforderungen durch die Handelspolitik der USA gegenüber China.

Intel, der US-amerikanische Chiphersteller, plant eine drastische Reduzierung seiner Investitionen und die Streichung von Arbeitsplätzen, um unter der neuen Führung von CEO Lip-Bu Tan einen strategischen Wandel zu vollziehen. Diese Schritte sind eine Reaktion auf die anhaltenden Handelskonflikte zwischen den USA und China, die die gesamte Halbleiterindustrie erschüttern.

Das Unternehmen kündigte an, seine Kapitalausgaben zu kürzen und Managementebenen abzubauen, um die Entscheidungsfindung zu beschleunigen. Diese Maßnahmen folgen auf die Entlassung von 15.000 Mitarbeitern in der zweiten Jahreshälfte 2024. Die jüngsten Quartalsprognosen von Intel fielen enttäuschend aus, was zu einem Kursrückgang der Aktien um mehr als 5 % im nachbörslichen Handel führte.

Unter der Führung von Tan, der im März die Nachfolge von Pat Gelsinger antrat, strebt Intel eine kulturelle Erneuerung an. Tan hat sich gegen den Verkauf des verlustbringenden Fertigungsgeschäfts ausgesprochen, obwohl einige Investoren dies gefordert hatten. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen darauf, die bestehende Investitionsstrategie zu optimieren.

Die Herausforderungen für Intel sind vielfältig. Das Unternehmen hat im Rennen um die Herstellung von Spitzentechnologie-Chips gegenüber dem taiwanesischen Konkurrenten TSMC an Boden verloren und kämpft darum, im Bereich der KI-Datenzentren Fuß zu fassen, wo NVIDIA dominiert. Zudem hat Intel Schwierigkeiten, sich im PC-Chip-Markt zu behaupten.

Die US-Regierung hat zwar Halbleiter von den härtesten Zöllen ausgenommen, jedoch unterliegen sie einer nationalen Sicherheitsüberprüfung, die zu weiteren Handelshemmnissen führen könnte. Diese Unsicherheiten belasten die gesamte Lieferkette der Halbleiterindustrie.

Intel hat im Rahmen des 2022 verabschiedeten Chips Act bereits 2,2 Milliarden US-Dollar an Fördermitteln erhalten, jedoch bleibt die Unsicherheit über die zukünftige Finanzierung bestehen. Finanzvorstand David Zinsner erklärte, dass die Investitionsausgaben für 2025 zwischen 8 und 11 Milliarden US-Dollar liegen werden, abhängig von der Erfüllung der Verpflichtungen durch die US-Regierung.

Die strategischen Anpassungen bei Intel sind ein Versuch, die Wettbewerbsfähigkeit in einem sich schnell verändernden Marktumfeld zu sichern. Die Rückkehr zur Arbeit im Büro, die ab dem 1. September vier Tage pro Woche verpflichtend ist, soll die Effizienz und Zusammenarbeit im Unternehmen fördern.

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