SANTA CLARA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Intel steht vor einem entscheidenden Jahr, in dem das Unternehmen auf die Herausforderungen von 2023 reagiert und strategische Veränderungen plant.
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Intel, der bekannte Chip-Hersteller, hat ein turbulentes Jahr 2023 hinter sich, das von erheblichen finanziellen Herausforderungen geprägt war. Der drastische Rückgang des Aktienwerts und die Entfernung aus dem Dow Jones Industrial Average Index markieren nur einige der Schwierigkeiten, mit denen das Unternehmen konfrontiert war. Besonders bemerkenswert ist, dass NVIDIA, ein Unternehmen, das Intel einst übernehmen wollte, nun einen Platz im Index eingenommen hat und zu einem der größten Technologiekonzerne der Welt aufgestiegen ist.
Die finanzielle Lage von Intel spiegelt sich in den kürzlich veröffentlichten Zahlen wider. Im dritten Quartal 2023 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatzrückgang von 6 % im Vergleich zum Vorjahr. Noch besorgniserregender ist der Wechsel von einem bereinigten Gewinn je Aktie von 0,41 US-Dollar im Vorjahr zu einem Verlust von 0,46 US-Dollar pro Aktie in diesem Jahr. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen Intel steht, und die Notwendigkeit einer strategischen Neuausrichtung.
Ein wesentlicher Faktor für die finanziellen Schwierigkeiten ist das Drittanbieter-Geschäft der Halbleiterfertigung, das Intel 2021 ins Leben gerufen hatte. Anstatt das erwartete Wachstum zu fördern, hat dieser Geschäftsbereich Verluste angehäuft. Der Umsatz des Foundry-Geschäfts sank im dritten Quartal um 8 % auf 4,4 Milliarden Dollar, während die Betriebsausgaben von 1,8 Milliarden auf 5,8 Milliarden Dollar anstiegen. Ein einmaliger Abschreibungsaufwand von 3,1 Milliarden Dollar belastete die Ergebnisse zusätzlich.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, plant Intel, die Foundry-Sparte in eine unabhängige Tochtergesellschaft umzuwandeln. Diese Umstrukturierung soll es dem Unternehmen ermöglichen, besser auf die Kundenbedürfnisse einzugehen und externes Kapital zu akquirieren. Langfristig könnte dies eine Vorbereitung auf eine mögliche Ausgliederung der Sparte sein, was Intel mehr Flexibilität und finanzielle Stabilität verschaffen könnte.
Die Prognosen für die Zukunft sind gemischt. Intel erwartet, dass sich die Betriebsverluste der Foundry-Einheit im nächsten Jahr verbessern werden. Gleichzeitig gibt es jedoch Berichte über eine mögliche Reduzierung der vom CHIPs-Act vorgesehenen Mittel. Während Taiwan Semiconductor Manufacturing einen Zuschuss von 6,6 Milliarden Dollar erhalten soll, wird Intel voraussichtlich 7,86 Milliarden Dollar erhalten, zusätzlich zu den bereits zugesagten 3,3 Milliarden Dollar aus einem Verteidigungsministerium-Auftrag.
Abseits der Foundry-Sparte zeigen sich in anderen Geschäftsbereichen von Intel gemischte Ergebnisse. Besonders positiv ist das Datenzentrums- und KI-Segment, das im vergangenen Quartal ein Umsatzwachstum von 9 % auf 3,3 Milliarden Dollar verzeichnete. Dennoch bleibt dieser Wert unter dem Branchenschnitt, und das Unternehmen gestand ein, dass das Gaudi-3-AI-Projekt die Umsatzerwartungen für 2024 nicht erfüllen wird.
Die kommenden Monate werden entscheidend für Intel sein, um sich neu zu positionieren und die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen. Die geplanten Umstrukturierungen und die Fokussierung auf wachstumsstarke Segmente könnten dem Unternehmen helfen, wieder auf Kurs zu kommen und seine Position im hart umkämpften Technologiemarkt zu stärken.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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