SANTA CLARA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Intel steht vor einem entscheidenden Wendepunkt. Der neue CEO Lip-Bu Tan übernimmt die Führung in einer Zeit, in der der Halbleitergigant mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist. Die Konkurrenz durch NVIDIA und AMD ist stark, und die ehrgeizigen Pläne zur Produktionssteigerung sind ins Stocken geraten.

Intel, einst unangefochtener Marktführer im Halbleitersektor, sieht sich heute mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Die Ernennung von Lip-Bu Tan zum neuen CEO wird als letzte Chance gesehen, den Konzern aus seiner Krise zu führen. Tan, ein erfahrener Chip-Manager, tritt in die Fußstapfen von Pat Gelsinger und übernimmt die Leitung am 18. März. Sein Ziel ist es, die ins Stocken geratenen Pläne seines Vorgängers wieder auf Kurs zu bringen und Intel zurück an die Spitze zu führen.

Die Konkurrenz im Halbleitermarkt ist härter denn je. NVIDIA und AMD dominieren das Geschäft mit KI-Chips, während Intel mit veralteten Strukturen und Innovationslücken zu kämpfen hat. Besonders der Ausbau der Chipfabriken, wie das Mega-Werk in Magdeburg, wurde immer wieder verzögert. Investoren zweifeln zunehmend daran, ob sich die Milliarden-Investitionen jemals auszahlen werden.

Branchenkenner wie Analyst Patrick Moorhead prognostizieren eine harte Konsolidierungsphase für Intel. Der Konzern muss sich entscheiden, ob er weiterhin als Auftragsfertiger für andere Unternehmen tätig sein will oder sich auf die Entwicklung eigener Chips konzentriert. Klar scheint, dass weitere Sparmaßnahmen und möglicherweise Werksschließungen bevorstehen. Tan wird schnell liefern müssen, denn Geduld haben weder Investoren noch Kunden.

Die Märkte reagierten zunächst optimistisch auf den Führungswechsel. Nach der Ankündigung legte die Intel-Aktie im vorbörslichen Handel um über 11 Prozent zu. Doch dieser Effekt dürfte nur kurzfristig sein. Entscheidend wird sein, ob Tan tatsächlich eine Strategie findet, die den Chip-Giganten wieder konkurrenzfähig macht. Ohne klare Fortschritte droht der Konzern weiter an Boden zu verlieren, was weitreichende Folgen für die gesamte Halbleiterbranche in den USA und Europa hätte.

Tan selbst gibt sich kämpferisch. In einer E-Mail an die Mitarbeiter schrieb er: „Das wird nicht einfach, aber wenn wir hart arbeiten und unsere Kunden begeistern, werden gute Dinge passieren.“ Doch die Realität ist ernüchternd: Intel hat zu lange gezögert, zu oft umgesteuert und zu wenig geliefert. Jetzt muss Tan beweisen, dass es für den Traditionskonzern noch eine Zukunft gibt, oder Intel wird endgültig zum Schatten seiner selbst.

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Intel: Ein neuer CEO als Hoffnungsträger in der Krise
Intel: Ein neuer CEO als Hoffnungsträger in der Krise (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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