BELGRAD / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Welt der Imkerei gibt es eine neue Entwicklung, die sowohl für Bienen als auch für Imker von Vorteil sein könnte. Forscher der Universität Belgrad haben eine Methode entwickelt, um Drohnenbrut, ein bisher oft ungenutztes Nebenprodukt, in eine wertvolle Nahrungsquelle für Honigbienen zu verwandeln.
Die Imkerei steht vor zahlreichen Herausforderungen, darunter der Verlust von Lebensräumen, chemische Belastungen und die Bedrohung durch Varroa-Milben. Diese Milben sind besonders resistent gegen Pestizide und stellen eine ernsthafte Gefahr für Bienenvölker dar. In diesem Kontext hat die Universität Belgrad eine vielversprechende Lösung entwickelt: die Nutzung von Drohnenbrut als Nahrungsergänzungsmittel für Bienen.
Drohnen, die männlichen Bienen, werden in der Regel aus den Kolonien entfernt, da sie Ressourcen verbrauchen, ohne Honig zu produzieren. Sie sind zudem anfälliger für Varroa-Milben. Die Forscher haben jedoch herausgefunden, dass die Drohnenbrut eine reiche Quelle an Proteinen, Fetten und essenziellen Mineralien ist, die für die Gesundheit der Bienen wichtig sind.
Ein entscheidender Vorteil dieser Methode ist, dass die Entfernung von Drohnenbrut auch zur Reduzierung der Varroa-Milben-Populationen beiträgt. Da die Milben eine Vorliebe für Drohnenbrut haben, kann deren Entfernung die Milbenzahl in einem Bienenstock erheblich verringern. Dies verbessert nicht nur die Gesundheit der Bienen, sondern kann auch die Honigerträge steigern.
Die Forscher haben eine einfache Methode entwickelt, um Drohnenbrut in ein nahrhaftes Mehl zu verwandeln. Dieses kann dann als Pollenersatz verwendet werden. Der Prozess umfasst das Kochen und Abseihen der Drohnenbrut, um das Wachs zu extrahieren und das verbleibende Material zu einem Mehl zu verarbeiten. Diese Methode ist nicht nur kostengünstig, sondern auch leicht von Imkern umzusetzen.
Ein weiterer Vorteil dieser Praxis könnte in der Stärkung des Immunsystems der Bienen liegen. Die Drohnenbrut enthält Mikronährstoffe, die möglicherweise antimikrobielle Eigenschaften haben. Dies könnte helfen, Krankheiten wie die Kalkbrut zu reduzieren, die durch einen Mangel an bestimmten Nährstoffen begünstigt wird.
Obwohl einige Imker Bedenken haben, dass das Füttern von Bienen mit ihrer eigenen Brut Krankheiten verbreiten könnte, zeigt die Forschung, dass dies ein natürlicher Prozess ist, der in der Natur vorkommt. Bienen neigen dazu, ihre eigene Brut zu konsumieren, wenn Nahrungsquellen knapp sind, um Ressourcen zu sparen und die Gesundheit des Volkes zu optimieren.
Diese innovative Nutzung von Drohnenbrut könnte eine nachhaltige Lösung für die Herausforderungen der modernen Imkerei darstellen. Sie bietet nicht nur eine Möglichkeit, die Gesundheit der Bienen zu verbessern, sondern auch die Effizienz der Imkerei zu steigern, indem sie ein bisher ungenutztes Nebenprodukt in eine wertvolle Ressource verwandelt.
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