ADELAIDE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Welt der Animation gibt es immer wieder neue Entwicklungen, die sowohl inhaltlich als auch technisch beeindrucken. Ein solches Beispiel ist der australische Film “Lesbian Space Princess”, der nicht nur durch seine originelle Handlung, sondern auch durch seine Produktionsweise hervorsticht.
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Der Film “Lesbian Space Princess”, unter der Regie von Emma Hough Hobbs und Leela Varghese, markiert einen bedeutenden Meilenstein in der australischen Animationslandschaft. Als erster seiner Art, der in Südaustralien produziert wurde, zeigt er die Kraft des unabhängigen Filmemachens. Die Geschichte dreht sich um Prinzessin Saira, eine introvertierte Weltraumprinzessin vom Planeten Clitopolis, die sich auf eine intergalaktische Mission begibt, um ihre Ex-Freundin vor den Straight White Maliens zu retten. Diese werden von der beliebten australischen Comedy-Gruppe Auntie Donna gesprochen.
Emma Hough Hobbs, die auch als leitende Animatorin fungierte, betont die Bedeutung dieses Projekts für die Region: “Es gibt nicht viele australische Animationsfilme, insbesondere in Südaustralien. Unser Film ist der erste, der in Adelaide produziert wurde, und das ist ein bedeutender Meilenstein für uns.” Die Produktion war ein echtes Herzensprojekt, bei dem die realen Partner Hough und Varghese eng zusammenarbeiteten, um ihre Vision zu verwirklichen.
Varghese hebt hervor, dass es längst an der Zeit war, eine von Frauen geführte, erwachsene Animationsproduktion in Australien zu schaffen. “Wir hatten das Gefühl, dass ein solcher Film noch nicht gemacht wurde. Erwachsenenanime-Komödien werden in diesem Bereich nicht oft produziert. Wir waren begeistert, etwas Neues in den australischen Animationsfilmraum zu bringen.”
Um den kreativen Prozess zu unterstützen, teilten Hough Hobbs und Varghese ihre Regieverantwortungen auf. Hough Hobbs leitete das Animationsteam, während Varghese sich auf den Schnitt konzentrierte. “Emma war mein Portal, weil sie Animation versteht. Sie war auch die Chefanimatorin des Films. Ich habe die Kraft, die sie in den Film brachte, angenommen und eng mit ihr zusammengearbeitet,” erklärt Varghese.
Das Animationsteam bestand aus zwei Vollzeit-Animatoren und zwei Teilzeit-Hintergrundkünstlern, die etwa 50 Wochen arbeiteten. “Wir entschieden uns für eine kleine Anzahl von Leuten über einen langen Zeitraum, damit alle wirklich zufrieden mit dem Team sein konnten,” erläutert Hough Hobbs.
Um die Erstellung eines ehrgeizigen Sci-Fi-Musicals mit einem Indie-Budget zu ermöglichen, musste das Animationsteam kreativ sein. Die Storyboards wurden in Photoshop erstellt, und die Animation entstand mit Toon Boom Harmony. Hough Hobbs und Varghese fanden in den Einschränkungen ihres Budgets Kraft, indem sie cleveres Editing und strategisches Drehbuchschreiben nutzten, um das Beste aus ihren Ressourcen zu machen. “Wir haben uns darauf eingelassen, die Grenzen dessen zu kennen, was wir in Bezug auf den Animationsumfang tun konnten, und fanden das tatsächlich sehr unterhaltsam,” bemerkte Varghese.
Die Hintergründe des Films waren ein weiterer Bereich, in dem das Team seine Kreativität unter Beweis stellte. Jeder Hintergrund wurde in Maya modelliert und mit einer Digitalkamera aufgenommen, bevor er vom Hintergrundkünstler in Photoshop gezeichnet wurde. Dieser Prozess stellte sicher, dass alles immer in Perspektive war.
“Lesbian Space Princess” stellt die Normen der Erwachsenenanimation in Frage, indem es eine Geschichte präsentiert, die sowohl authentisch als auch repräsentativ für oft unterrepräsentierte Gemeinschaften ist. Hough Hobbs betonte die Bedeutung vielfältiger Stimmen in der Branche: “Es ist so wichtig, mehr erwachsene Animationen zu haben, die von Frauen und verschiedenen Arten von Stimmen geleitet werden. Eine Person kann nicht so viel Macht über ein ganzes Genre haben,” sagte sie.
Der Titel des Films selbst ist eine mutige Erklärung, die darauf abzielt, das falsche Publikum abzuschrecken und diejenigen anzuziehen, die seine Botschaft schätzen. Leela erklärte: “Wir wollten nicht etwas sein, das wir nicht sind. Indem wir den Film unserem Geschmack in der Komödie und unserer Stimme treu gemacht haben, sind wir natürlich irgendwo authentisch gelandet.”
“Lesbian Space Princess” ist ein Zeugnis für die Kraft des unabhängigen Filmemachens und die Bedeutung der Repräsentation in den Medien. Mit seiner einzigartigen Mischung aus Humor, Kreativität und Authentizität setzt er einen neuen Standard für die südaustralische Animation und ebnet den Weg für zukünftige Projekte aus der Region.
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