AMSTERDAM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Trotz eines Gewinnrückgangs von 12 % im Jahr 2024 zeigt sich die ING Groep zuversichtlich für die Zukunft. Die niederländische Großbank plant, ihre Einnahmen stabil zu halten, obwohl die Herausforderungen durch gesunkene Zinsen und steigende Betriebskosten bestehen bleiben.
Die ING Groep, eine der führenden Banken Europas, hat im Jahr 2024 einen Gewinnrückgang von 12 % verzeichnet. Trotz dieser Entwicklung bleibt das Unternehmen optimistisch und plant, die Einnahmen im kommenden Jahr stabil zu halten. Diese Zuversicht basiert auf der kontinuierlichen Expansion der Direktbank in Deutschland, die eine Zunahme der Kundenzahlen und rekordhohe Einlagen verzeichnet.
Der Rückgang des Nettoüberschusses auf knapp 6,4 Milliarden Euro enttäuschte die Analysten und führte zu einem Kursverlust der ING-Aktie um bis zu drei Prozent. Diese Entwicklung spiegelte sich auch im EuroStoxx 50 wider, wo die Aktie den schlechtesten Wert verzeichnete. Dennoch bleibt die Aktie seit Jahresbeginn mit einem Plus von etwa zweieinhalb Prozent im positiven Bereich.
Die ING konnte ihre Einnahmen durch höhere Gebühren und Provisionen stabil halten, obwohl die Rahmenbedingungen herausfordernd blieben. Die Betriebsausgaben der Bank stiegen um fast fünf Prozent auf etwas mehr als zwölf Milliarden Euro. Zudem musste die Bank ihre Rückstellungen für potenzielle Kreditausfälle auf 1,2 Milliarden Euro mehr als verdoppeln.
Für die Aktionäre gibt es dennoch einen kleinen Lichtblick: Eine Gesamtausschüttung von 1,06 Euro je Aktie in Form einer Schluss- und Zwischendividende. Der Vorstandsvorsitzende Steven van Rijswijk plant für das kommende Jahr mit stabilen Einnahmen auf dem Niveau von 2024, erwartet jedoch weiterhin ansteigende Betriebskosten.
Auch die deutsche Tochter der ING verzeichnete einen Gewinnrückgang auf 1,4 Milliarden Euro, was einer Reduzierung um 14 Prozent entspricht. Trotz der Herausforderungen bleibt das Wachstum der Direktbank robust. Die Kundenzahlen stiegen um 571.000 auf 9,9 Millionen und die Spar- und Giroeinlagen belaufen sich auf einen Rekordwert von 150,2 Milliarden Euro.
Lars Stoy, der neue Chef von ING Deutschland, betont das Ziel eines verstärkten Wachstums im Geschäftskundensegment, das als wichtige Stütze ausgebaut werden soll. Diese Strategie soll helfen, die Herausforderungen der gestiegenen Betriebskosten zu bewältigen und die Position der Bank im deutschen Markt zu stärken.
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