MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Inflation in Deutschland zeigt sich widerstandsfähiger als erwartet und bleibt über der Zwei-Prozent-Marke. Trotz eines leichten Rückgangs im Jahresdurchschnitt 2024 auf 2,2 Prozent, bleibt die Sorge um anhaltend hohe Verbraucherpreise bestehen.
Die anhaltend hohe Inflation in Deutschland sorgt weiterhin für Besorgnis unter Ökonomen und Verbrauchern. Im Dezember stieg die Inflationsrate auf 2,6 Prozent, was den dritten Anstieg in Folge markiert und die zweithöchste Rate des Jahres 2024 darstellt. Diese Entwicklung widerspricht den Erwartungen vieler Experten, die mit einer stärkeren Entspannung der Verbraucherpreise gerechnet hatten.
Ein wesentlicher Faktor für die anhaltend hohe Inflation sind die gestiegenen Kosten in verschiedenen Bereichen, insbesondere bei Dienstleistungen und CO2-Emissionen. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass die Inflationsrate auch im Januar auf einem ähnlichen Niveau erwartet wird. Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer betont, dass die Problematik ungelöst bleibt und keine schnelle Entlastung in Sicht ist.
Die Kerninflation, die Energie und Lebensmittel ausschließt, stieg im Dezember auf 3,1 Prozent. Dies zeigt, dass die Preissteigerungen nicht nur auf volatile Energiepreise zurückzuführen sind, sondern auch auf strukturelle Faktoren, die die Preisentwicklung beeinflussen. Trotz eines Rückgangs der Energiepreise, der eine gewisse Entspannung brachte, bleiben die Verbraucherpreise insgesamt hoch.
Für das Jahr 2024 wird ein durchschnittlicher Rückgang der Inflationsrate auf 2,2 Prozent erwartet, was im Vergleich zu den Vorjahren mit 5,9 Prozent (2023) und 6,9 Prozent (2022) eine Verbesserung darstellt. Dennoch bleibt die Sorge bestehen, dass die Raten über der Zwei-Prozent-Marke verharren könnten, was langfristige Auswirkungen auf die Kaufkraft der Verbraucher haben könnte.
Einige Experten sind jedoch verhalten optimistisch für das Jahr 2025. Silke Tober vom IMK erwartet, dass die Dynamik der Inflation nachlässt, insbesondere bei den Dienstleistungen. Michael Herzum von Union Investment weist auf statistische Effekte bei Energie hin, die die aktuellen Raten verzerren könnten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im vergangenen Jahr die Zinsen mehrmals gesenkt, reagiert jedoch zurückhaltend auf die gegenwärtigen Zahlen.
Die langfristigen Auswirkungen der anhaltend hohen Inflation auf die deutsche Wirtschaft sind noch unklar. Während einige Experten eine Stabilisierung der Raten um 2,1 Prozent im Jahr 2025 erwarten, bleibt die Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung bestehen. Die EZB und andere politische Entscheidungsträger stehen vor der Herausforderung, die Inflation in den Griff zu bekommen, ohne das Wirtschaftswachstum zu gefährden.
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