BOSTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie des Brigham and Women’s Hospital hat bahnbrechende Erkenntnisse über die Rolle von Schlafspindeln in der Gehirngesundheit gewonnen. Diese kurzen Ausbrüche von Gehirnaktivität, die für die Gedächtniskonsolidierung und Schlafstabilität entscheidend sind, werden hauptsächlich durch individuelle, kurzfristige Zeitmuster gesteuert.
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Schlafspindeln sind kurze, aber bedeutende Ausbrüche von Gehirnaktivität, die während des Schlafs auftreten und eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung des Schlafs und der Unterstützung des Gedächtnisses spielen. Forscher des Brigham and Women’s Hospital haben herausgefunden, dass diese Spindeln vor allem durch kurzfristige Zeitmuster beeinflusst werden, die weniger als 15 Sekunden dauern. Diese Entdeckung stellt traditionelle Ansichten in Frage und bietet neue Einblicke in die Entstehung von Schlafspindeln und ihre Verbindungen zu Alterung, Gedächtnis und neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Alzheimer oder Schizophrenie.
Die Studie zeigt, dass diese kurzfristigen Muster hochgradig individualisiert sind, sich mit dem Alter verändern und über mehrere Nächte hinweg konsistent bleiben. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, das Verständnis und die Behandlung von Störungen wie Alzheimer und Schizophrenie zu verbessern. Die Forscher verwendeten fortschrittliche statistische Modelle, um die kombinierten Effekte verschiedener Faktoren wie Gehirnrhythmen, Schlafstadien und vergangener Spindelaktivität auf das Timing der Spindeln zu bewerten.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass kurzfristige Zeitmuster, also die Geschichte der Spindelaktivität in den vorangegangenen 15 Sekunden, der primäre Faktor für das Timing der Spindeln sind und mehr als 70 Prozent ihrer Variabilität ausmachen. Diese Einflussnahme übertrifft andere bekannte Faktoren wie langsame Oszillationen oder die Tiefe des Schlafs deutlich. Die Studie legt nahe, dass das Timing der Spindeln durch eine Kombination verschiedener interner und externer Faktoren bestimmt wird, die zusammen Gelegenheitsfenster für das Auftreten von Spindeln schaffen.
Die Implikationen dieser Erkenntnisse sind weitreichend. Sie bieten eine neue Zielrichtung für das Verständnis, wie Schlaf das Gedächtnis unterstützt und wie Veränderungen in Schlafspindeln mit Alterung oder Erkrankungen wie Alzheimer und Schizophrenie verbunden sein könnten. Die Forscher planen, ihre Analyse auf andere Faktoren auszuweiten, die die Spindelproduktion in verschiedenen Gehirnregionen beeinflussen. Dies könnte helfen, Unterschiede in den Spindelmustern bei Menschen mit neuroentwicklungs- oder neurodegenerativen Störungen zu identifizieren und den Weg für verbesserte Diagnose- und Behandlungsmethoden zu ebnen.
Die Studie wurde durch die Unterstützung des National Sleep Research Resource ermöglicht, das vom National Heart, Lung, and Blood Institute gefördert wird. Diese Forschung bietet neue Perspektiven für die gezielte Entwicklung von Therapien zur Verbesserung der Gehirngesundheit und eröffnet neue Wege für die wissenschaftliche Untersuchung der Rolle von Schlafspindeln bei der Gedächtniskonsolidierung und der Stabilität des Schlafs.
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