MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die indische Rupie steht unter erheblichem Druck, da sie kürzlich ein neues Rekordtief gegenüber dem US-Dollar erreicht hat. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Strategie der indischen Zentralbank auf, die sich mit einem starken Dollar, Handelsdefiziten und wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit konfrontiert sieht.
Die indische Rupie hat kürzlich ein neues Rekordtief von 84,8075 gegenüber dem US-Dollar erreicht, was die Aufmerksamkeit auf die wirtschaftlichen Herausforderungen des Landes lenkt. Diese Schwäche der Rupie ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter ein starker US-Dollar, ein wachsendes Handelsdefizit und zunehmende wirtschaftliche Unsicherheiten. Finanzexperten betonen die Notwendigkeit einer klaren Strategie der indischen Zentralbank, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
In den letzten Wochen hat die Rupie eine Phase fallender Kurse durchlaufen, die durch die Stärke des US-Dollars und Bedenken über das Wirtschaftswachstum Indiens geprägt ist. Der Dollarindex stieg um 0,4 %, was seine vierte wöchentliche Steigerung in Folge markiert. Marktbeobachter erwarten, dass der Druck auf die Rupie bis in die erste Jahreshälfte 2025 anhalten könnte.
Die Rolle der indischen Zentralbank ist in diesem Kontext von entscheidender Bedeutung. Experten wie Anil Bhansali von Finrex Treasury Advisors weisen darauf hin, dass die Volatilität in der USD/INR-Paarung zunehmen könnte, was das Vertrauen in die Währung weiter beeinträchtigen könnte. Die implizite Einmonatsvolatilität der Rupie ist im vergangenen Monat auf ein über 15-monatiges Hoch von 3,5 % gestiegen.
Auch die Rendite der 10-jährigen indischen Staatsanleihen stieg leicht auf 6,7852 %, was den anhaltenden Druck auf die Währung widerspiegelt. Händler erwarten für diese Woche eine Bandbreite von 6,76 % bis 6,84 %, wobei die Bewegungen der US-Treasury-Renditen genau beobachtet werden.
Ein weiteres Problem ist die abnehmende Liquidität im indischen Bankensystem, das sich weiterhin im Defizit befindet. A Prasanna von ICICI Securities betont die Notwendigkeit einer klareren Strategie hinsichtlich der Deviseninterventionen, um die Liquidität zu sichern.
Mit Blick auf das kommende Jahr bleibt die Beobachtung ausländischer Kapitalflüsse ein vorrangiges Thema. Die Käufe von Anleihen durch ausländische Investoren haben nach einem starken Monatsbeginn zuletzt nachgelassen, was zusätzliche Unsicherheiten für die indische Wirtschaft mit sich bringt.
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