MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass das Erleben von Traumata als Beobachter zu einzigartigen Veränderungen im Gehirn führt, die sich von denen unterscheiden, die durch direkte Traumata verursacht werden.
Die Forschung zur posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) hat sich bisher hauptsächlich auf Personen konzentriert, die Traumata direkt erleben. Doch was ist mit denjenigen, die solche Ereignisse nur beobachten? Neue Studien von der Virginia Tech zeigen, dass das Beobachten von Traumata zu einzigartigen Veränderungen im Gehirn führt, die sich von denen unterscheiden, die durch direkte Traumata verursacht werden. Diese Entdeckung könnte den Weg für neue, gezielte Behandlungsmethoden ebnen.
Die Studie, veröffentlicht in PLOS ONE, hebt hervor, dass indirekte Traumata zu unterschiedlichen Proteinabbau-Mustern in wichtigen Gehirnregionen führen, die mit dem Angstgedächtnis verbunden sind. Besonders bemerkenswert sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede, die möglicherweise erklären, warum Frauen doppelt so häufig an PTBS erkranken wie Männer. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, PTBS-Therapien zu entwickeln, die auf den Typ des Traumas und biologische Faktoren abgestimmt sind.
Timothy Jarome, der leitende Forscher der Studie, betont, dass derzeit Patienten mit direkt erworbener PTBS und Beobachter-PTBS auf die gleiche Weise behandelt werden. Seine Forschung legt jedoch nahe, dass unterschiedliche biologische Reaktionen auf indirekte und direkte Traumata unterschiedliche Behandlungsstrategien erfordern könnten, die auf spezifische Gehirnwege abzielen.
Jaromes Interesse an der Beobachter-PTBS entstand, nachdem er von PTBS-Symptomen bei Menschen hörte, die den tödlichen Einsturz eines Wohnhauses in Miami 2021 beobachtet hatten. Diese Menschen berichteten von Albträumen, Schlaflosigkeit und Angstzuständen, obwohl sie das Ereignis nicht direkt erlebt hatten. Die Forscher konzentrierten sich auf Proteinveränderungen, die durch einen Angstreiz in drei Schlüsselregionen des Gehirns verursacht werden: der Amygdala, dem anterioren cingulären Cortex und dem retrosplenialen Cortex.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Beobachten von Traumata in allen drei Regionen zu unterschiedlichen Proteinabbau-Mustern führt, verglichen mit dem direkten Erleben von Traumata. Zudem wurden geschlechtsspezifische Unterschiede in der Verarbeitung von indirekten Angstgedächtnissen entdeckt. Diese Erkenntnisse bauen auf früheren Forschungen auf, die ein spezifisches Protein, bekannt als K-63 Ubiquitin, identifizierten, das mit der PTBS-Entwicklung bei Frauen in Verbindung steht.
In zukünftigen Forschungen hofft Jarome, diese molekularen Wege zu nutzen, um präzisere PTBS-Therapien zu entwickeln. Er plant auch, die Rolle von Empathie, die in einer anderen Gehirnregion, dem anterioren insularen Cortex, entsteht, bei der Beobachter-PTBS zu untersuchen.
Die Forschung wurde durch einen Zuschuss des National Institute of Mental Health finanziert, der auch die Stipendien von Forschungsassistenten unterstützte. Shaghayegh Navabpour, die Hauptautorin der Studie, arbeitet nun an der Entwicklung eines Medikaments zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Ihre Zeit im Labor von Dr. Jarome war entscheidend für ihre Karriere und bereitete sie auf ihre aktuelle Rolle als Postdoc vor.
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