NEU-DELHI / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Indiens Handelsbilanzdefizit hat im November einen neuen Höchststand erreicht, was auf eine Kombination aus rekordhohen Goldimporten und einem Rückgang der Exporte zurückzuführen ist.
Indien steht vor einem bedeutenden wirtschaftlichen Wendepunkt, da das Handelsbilanzdefizit im November auf 37,84 Milliarden US-Dollar gestiegen ist. Dieser Anstieg ist vor allem auf die rekordhohen Goldimporte von 14,8 Milliarden US-Dollar zurückzuführen, die sich im Vergleich zum Vormonat mehr als verdoppelt haben. Der Rückgang der Exporte um 4,9 % im Jahresvergleich hat die Situation weiter verschärft.
Der Anstieg der Goldimporte ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter die Senkung des Einfuhrzolls von 15 % auf 6 % im Juli, die steigende Nachfrage während der Festivitäten und Hochzeiten sowie die höheren Renditen auf Goldanlagen. Diese Entwicklungen haben die Nachfrage nach Gold in Indien erheblich gesteigert, was sich direkt auf das Handelsdefizit auswirkte.
Die schwächere globale Nachfrage hat auch die Exporte Indiens beeinträchtigt. Besonders betroffen sind die Exporte von Erdölprodukten, die um fast 50 % auf 3,7 Milliarden US-Dollar gesunken sind, während die Rohölimporte um 7,9 % auf 16,1 Milliarden US-Dollar gestiegen sind. Diese Diskrepanz hat das Handelsdefizit weiter vergrößert und zusätzlichen Druck auf die indische Rupie ausgeübt, die auf ein Rekordtief gefallen ist.
Experten wie Madhavi Arora von Emkay Global Financial Services betonen, dass die Goldimporte maßgeblich zur Überschreitung des Handelsdefizits beigetragen haben. Die steigende Konsum- und Investitionsnachfrage nach Gold in Verbindung mit den globalen Preisentwicklungen hat die wirtschaftliche Lage Indiens beeinflusst.
Indiens Handelsministerium bleibt jedoch optimistisch und weist darauf hin, dass der Ausblick für nicht-petroleumbezogene Exporte und Dienstleistungen positiv bleibt. Trotz der aktuellen Herausforderungen wird ein Gesamtexport von über 800 Milliarden US-Dollar im laufenden Geschäftsjahr erwartet, das im März 2025 endet.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieses Handelsdefizits sind weitreichend. Es wird erwartet, dass das Leistungsbilanzdefizit Indiens weiter wächst, was langfristige Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität des Landes haben könnte. Dennoch bleibt die Hoffnung bestehen, dass sich die nicht-petroleumbezogenen Sektoren erholen und zur Stabilisierung der Wirtschaft beitragen werden.
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