MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie legt nahe, dass routinemäßige Impfungen gegen Infektionen wie Tetanus, Herpes Zoster und Pneumonie nicht nur vor diesen Krankheiten schützen, sondern auch das Risiko für die Entwicklung von Alzheimer signifikant senken könnten.
Die Forschungsergebnisse, die in einer renommierten Fachzeitschrift veröffentlicht wurden, zeigen, dass ältere Erwachsene, die regelmäßig geimpft wurden, ein geringeres Risiko haben, an Alzheimer zu erkranken. Diese Entdeckung könnte einen wichtigen Schritt im Kampf gegen diese verheerende Krankheit darstellen, die das Gedächtnis und die kognitiven Fähigkeiten zerstört.
Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz und führt zu einem fortschreitenden Verlust der Gehirnfunktion. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig verstanden, doch es wird vermutet, dass Infektionen und die daraus resultierende Entzündung im Gehirn eine Rolle spielen könnten. Impfungen, die Infektionen verhindern, könnten somit auch die damit verbundene Entzündung und das Risiko für Alzheimer reduzieren.
Die Studie nutzte eine große Datenbank von Krankenversicherungsdaten, um den Zusammenhang zwischen Impfungen und Alzheimer-Risiko zu untersuchen. Dabei wurden Personen über 65 Jahre über einen Zeitraum von acht Jahren beobachtet. Die Ergebnisse zeigten, dass Impfungen gegen Tetanus und Diphtherie das Alzheimer-Risiko um 30%, gegen Herpes Zoster um 25% und gegen Pneumokokken um 27% senken können.
Interessanterweise zeigte die Studie, dass sowohl ältere als auch neuere Impfstoffe gegen Herpes Zoster und Pneumokokken eine schützende Wirkung hatten, wobei neuere Impfstoffe wie Shingrix eine stärkere Wirkung zeigten. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Impfungen nicht nur für den Schutz vor Infektionen, sondern auch als potenzielles Mittel zur Alzheimer-Prävention.
Die Forscher vermuten, dass Impfungen das Immunsystem trainieren könnten, effizienter gegen die schädlichen Proteine vorzugehen, die sich im Gehirn von Alzheimer-Patienten ansammeln. Diese Hypothese wird durch die Idee der “trainierten Immunität” gestützt, bei der das Immunsystem durch Impfungen allgemein gestärkt wird.
Obwohl die Ergebnisse vielversprechend sind, weisen die Forscher darauf hin, dass weitere Studien notwendig sind, um die genauen Mechanismen zu verstehen und die Ergebnisse zu bestätigen. Zukünftige Forschungen könnten klären, ob bestimmte Impfstoffe oder der Zeitpunkt der Impfung eine größere Rolle bei der Reduzierung des Alzheimer-Risikos spielen.
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