DUISBURG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Entscheidung von thyssenkrupp Steel, den Liefervertrag mit dem Duisburger Stahlhersteller HKM zu kündigen, hat weitreichende Konsequenzen für die Belegschaft und die gesamte Stahlindustrie in der Region. Die IG Metall fordert nun Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag, um die Beschäftigten im Falle von Entlassungen abzusichern.
Die Kündigung des Liefervertrags durch thyssenkrupp Steel mit der Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH (HKM) hat die Gewerkschaft IG Metall alarmiert. Die Gewerkschaft fordert nun Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag, um die Beschäftigten für den Fall von Entlassungen abzusichern. Diese Entwicklung folgt auf die Entscheidung von thyssenkrupp Steel Europe (TKSE), sich von ihrer 50-prozentigen Beteiligung an HKM zu trennen, was entweder durch einen Verkauf oder eine Schließung der Stahlhütte im Duisburger Süden geschehen könnte.
Die verbleibenden Anteile an HKM gehören der Salzgitter AG mit 30 Prozent und dem französischen Röhrenhersteller Vallourec SA mit 20 Prozent. HKM beschäftigt derzeit rund 3.000 Mitarbeiter und liefert jährlich etwa 2,5 Millionen Tonnen Stahl an TKSE. Die IG Metall rechnet mit betriebsbedingten Kündigungen und sieht die Notwendigkeit, die Beschäftigten sozial abzusichern.
Ein Sozialtarifvertrag könnte die Bedingungen für die Beschäftigten regeln, falls die Hütte geschlossen wird. Karsten Kaus, Geschäftsführer der IG Metall Duisburg-Dinslaken, betont die Notwendigkeit, sich auf das Schlimmste vorzubereiten. Selbst wenn der Betrieb weitergeführt werden kann, sei mit betriebsbedingten Kündigungen zu rechnen. Die Gewerkschaft sieht drei mögliche Szenarien: Verkauf, Teilfortführung oder Schließung der Hütte.
Eine Teilfortführung sei durchaus möglich, so Kaus, insbesondere wenn sich die Salzgitter AG bewegt. Sollte die Hütte jedoch geschlossen werden, könnten die Kosten erheblich sein. Die Unsicherheit über die Zukunft von HKM hat auch Auswirkungen auf die Aktienmärkte. Zeitweise gab die thyssenkrupp-Aktie im XETRA-Handel um 0,50 Prozent auf 8,82 Euro nach.
Die Entscheidung von thyssenkrupp Steel, den Liefervertrag zu kündigen, ist Teil einer großangelegten Neuaufstellung des Unternehmens. Diese Umstrukturierung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Stahlindustrie in Duisburg und darüber hinaus haben. Die IG Metall fordert daher eine klare Strategie und Unterstützung für die betroffenen Arbeitnehmer.
Die Zukunft von HKM bleibt ungewiss, und die Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag könnten entscheidend für die Absicherung der Beschäftigten sein. Die Gewerkschaft wird weiterhin Druck auf die beteiligten Unternehmen ausüben, um eine sozialverträgliche Lösung zu finden.
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