Ida Lius Abgang stellt Citigroups Wealth-Strategie vor Herausforderungen

NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der plötzliche Abgang von Ida Liu, der globalen Leiterin des Private Bankings bei Citigroup, hat die Finanzwelt überrascht und wirft Fragen zur zukünftigen Wealth-Strategie des Unternehmens auf.

Der plötzliche Abgang von Ida Liu, der globalen Leiterin des Private Bankings bei Citigroup, hat die Finanzwelt überrascht und wirft Fragen zur zukünftigen Wealth-Strategie des Unternehmens auf. Liu, die als eine der einflussreichsten weiblichen Führungskräfte bei Citi galt, verkündete ihren Abschied auf LinkedIn, ohne Details über ihre nächsten Schritte preiszugeben. Ihr Weggang stellt eine Herausforderung für die Wachstumspläne von CEO Jane Fraser dar, die das Wealth-Management-Geschäft als zentralen Pfeiler der Unternehmensstrategie sieht.

Unter Lius Führung konnte die Wealth-Division von Citi im vergangenen Jahr ihren Gewinn auf über eine Milliarde US-Dollar verdoppeln, was das beste Ergebnis seit der Einführung des separaten Wealth-Reportings vor drei Jahren darstellt. Diese Erfolge sind maßgeblich auf Lius Fähigkeit zurückzuführen, wohlhabende Kunden aus der Mode-, Medien- und Unterhaltungsbranche zu gewinnen. Ihre Karriere begann sie als Investmentbankerin bei der Deutschen Bank, bevor sie in die Modebranche wechselte und schließlich zu Citi zurückkehrte.

Die Umstrukturierung der Wealth-Division, die von Andy Sieg geleitet wird, sieht vor, Lius Position abzuschaffen und stattdessen vier regionale Manager einzusetzen, die sowohl das Private Banking als auch die Vermögensverwaltung übernehmen sollen. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der Citi verstärkt auf das Wealth-Management-Geschäft setzt, um sich im Wettbewerb mit anderen großen Finanzinstituten zu behaupten.

Der Abgang von Liu ist nicht der einzige hochrangige Verlust, den Citi in letzter Zeit verkraften musste. Auch Titi Cole, die globale Leiterin der Restrukturierung, und Karen Peetz, Chief Operating Officer, haben das Unternehmen verlassen. Beide Positionen wurden durch Männer ersetzt, was den Anteil weiblicher Führungskräfte im Executive Management Committee von Jane Fraser weiter reduziert hat.

Mit dem Weggang von Liu wird auch das Ungleichgewicht in der Geschlechterverteilung in Führungspositionen bei Citi deutlicher. Von den vier neuen Wealth-Manager-Positionen, die nach ihrem Abgang besetzt wurden, ist nur eine mit einer Frau, Cayman Wills, besetzt. Dies wirft Fragen zur Diversitätsstrategie des Unternehmens auf, insbesondere in einer Branche, die traditionell von Männern dominiert wird.

Trotz der Herausforderungen bleibt CEO Jane Fraser optimistisch und betont die Bedeutung des Wealth-Geschäfts für die Zukunft von Citi. Sie sieht das vergangene Jahr als Wendepunkt für die Wealth-Sparte, da das Unternehmen sich auf Investitionen, die Optimierung der Kostenbasis und die Verbesserung der Kundenerfahrung konzentriert hat. Diese strategischen Maßnahmen sollen dazu beitragen, Citi als führenden Anbieter im Wealth-Management-Markt zu positionieren.

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