MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Mission, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren, verfolgt der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai einen ambitionierten Plan: Wasserstoff wird dabei eine „herausragende Rolle“ spielen, um bis 2050 klimaneutral zu werden.
Hyundai, bekannt für seine Innovationsfreude, steigt voll in das Wasserstoffgeschäft ein. „Sauberen Wasserstoff für alle zugänglich zu machen, in allen Bereichen einzusetzen und überall verfügbar zu machen“, betont Jay Chang, Präsident und CEO von Hyundai Motor Company.
Während die Autoindustrie sich auf Elektrofahrzeuge konzentriert, setzen auch andere Unternehmen auf Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie, um Emissionen zu eliminieren. Honda, Toyota, GM und Hyundai planen, Fahrzeuge mit Brennstoffzellen zu produzieren, sowohl für Privatpersonen als auch für kommerzielle Zwecke.
Hyundais Engagement für Wasserstoff ist nicht neu. Das Unternehmen sieht sich als Vorreiter in diesem Bereich und hat bereits jahrelang Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge in Serie produziert. Hyundai beansprucht den weltweit höchsten Marktanteil im Verkauf von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen.
Die Strategie von Hyundai umfasst den Einsatz von Wasserstoff in Personenwagen, Lastwagen und Bussen sowie in Straßenbahnen, Spezialgeräten, Schiffen, Generatoren und der fortschrittlichen Luftmobilität.
Die Umsetzung dieser Strategie erfolgt durch HTWO, Hyundais Brennstoffzellensystemmarke, die 2020 eingeführt wurde. Mit HTWO plant Hyundai, bis 2035 jährlich 3 Millionen Tonnen Wasserstoff für Logistik, Stahlproduktion und Energieerzeugung zu nutzen.
Wasserstoff-Brennstoffzellen nutzen komprimierten Wasserstoff als Treibstoff und emittieren nur Wasserdampf. Eine Herausforderung dabei ist jedoch die begrenzte Infrastruktur für Wasserstofftankstellen, insbesondere in Nordamerika. Trotz jahrzehntelanger Entwicklung gibt es in Kalifornien nur etwas mehr als 50 Tankstellen, vorwiegend in Los Angeles und der Bay Area. Die Ostküste holt auf, mit einigen Stationen in New York, New Jersey, Massachusetts, Connecticut und Rhode Island.
Ein weiteres Problem ist der geringe Energiegehalt von Wasserstoff pro Volumen, was die Speicherung herausfordernd macht. Hoher Druck, niedrige Temperaturen oder chemische Prozesse sind erforderlich, um Wasserstoff kompakt zu speichern. Dies ist besonders wichtig für leichtere Fahrzeuge, die oft begrenzten Platz und Gewichtskapazität für die Kraftstoffspeicherung haben.
Neben Wasserstoff setzt Hyundai auch auf Softwareentwicklung und kündigt eine „Software-Defined Everything“-Strategie an, die alle beweglichen Geräte, Flotten und Ökosysteme durch fortschrittliche Software und KI in wertvolle Vermögenswerte verwandeln soll.
Andere Autohersteller entwickeln ebenfalls softwaredefinierte Fahrzeuge, um mit Tesla zu konkurrieren. Hyundai plant, „alles in einen softwaredefinierten Ansatz zu überführen, von der Fahrzeugentwicklung bis zum Aufbau des gesamten Mobilitätsökosystems“. Dies umfasst neue Ansätze für Infotainment, eine App-Bibliothek und die Entwicklung von Software Development Kits (SDKs) für Entwickler zur Erstellung von „Killer-Apps“.
Zudem wird auch Künstliche Intelligenz von Hyundai eingesetzt, um die Interaktion zwischen Fahrzeug und Fahrer natürlicher zu gestalten. Das Unternehmen plant, ein großes Sprachmodell in sein sprachgesteuertes Fahrzeugassistenzsystem zu integrieren. Hyundai unterstreicht dieses Engagement durch eine kürzliche Investition von 100 Millionen US-Dollar in den KI-Chip-Hersteller Tenstorrent.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.