Hyundai investiert in US-Stahlwerk: Ein Meilenstein für die amerikanische Industrie

WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Hyundai Motor Group plant eine bedeutende Investition in die USA, die nicht nur die Stahlproduktion, sondern auch die gesamte Automobilindustrie beeinflussen könnte.

Die Hyundai Motor Group hat angekündigt, in den kommenden vier Jahren 21 Milliarden US-Dollar in die Vereinigten Staaten zu investieren. Ein zentraler Bestandteil dieser Investition ist der Bau eines 5,8 Milliarden US-Dollar teuren Stahlwerks in Louisiana. Dieses Projekt markiert das erste Stahlwerk des südkoreanischen Automobilherstellers in den USA und soll etwa 1.300 Arbeitsplätze schaffen. Die Produktion wird auf über 2,7 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr geschätzt, was die Versorgung der Hyundai-Werke in Alabama und Georgia sicherstellen soll.

Die Entscheidung für den Standort Louisiana wurde von Präsident Donald Trump während einer Zeremonie im Weißen Haus bekannt gegeben. Trump betonte, dass die jüngst verhängten Zölle auf Stahlimporte eine entscheidende Rolle bei dieser Investition gespielt hätten. “Dies ist ein klarer Beweis dafür, dass Zölle sehr effektiv sind”, sagte Trump. “Es gibt keine Zölle, wenn Sie Ihr Produkt in Amerika herstellen.”

Der Gouverneur von Louisiana, Jeff Landry, lobte die Entscheidung und führte sie auf die wirtschaftsfreundliche Politik der Trump-Administration zurück. Die staatlichen Anreize für das Stahlwerk umfassen unter anderem einen leistungsbasierten Zuschuss von 100 Millionen US-Dollar für Infrastrukturmaßnahmen. Landry betonte, dass diese Investition ein Zeichen für das Wiederaufleben des verarbeitenden Gewerbes in Louisiana sei.

Das Stahlwerk wird auf einem 1.700 Hektar großen Gelände in Donaldsonville, Louisiana, errichtet und soll das Herzstück eines neuen Wirtschaftszentrums in der Region werden. Die Bauarbeiten sollen im dritten Quartal 2026 beginnen. Hyundai plant, für das Werk einen Elektrolichtbogenofen zu verwenden, der im Vergleich zu herkömmlichen Hochöfen 70 % weniger Emissionen verursacht. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der Stahlproduktion.

Hyundai wird auch mit dem Hafen von Süd-Louisiana zusammenarbeiten, um einen Tiefwasseranleger für den Stahl- und Materialtransport zu errichten. Weitere Maßnahmen umfassen die Planung von Übertragungsprojekten durch Entergy Louisiana, um zusätzliche Kapazitäten für das Werk bereitzustellen. Lokale Hochschulen werden mit der Louisiana Economic Development zusammenarbeiten, um ein Ausbildungszentrum für die lokale Belegschaft zu entwickeln.

Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Automobilindustrie in den südlichen USA floriert. Seit den 1980er Jahren haben ausländische Automobilhersteller massiv in die Region investiert, angezogen von großzügigen staatlichen Anreizen und der Aussicht auf eine gewerkschaftsfreie Belegschaft. Hyundai selbst betreibt bereits mehrere Montagewerke in Alabama.

Die Investition von Hyundai in die USA ist die größte in der Geschichte des Unternehmens und umfasst neben dem Stahlwerk auch 6 Milliarden US-Dollar zur Stärkung der US-amerikanischen Lieferkette. Hyundai Executive Chairman Euisun Chung betonte die Bedeutung dieser Investition für die Zukunft der amerikanischen Industrie und lobte die Führung von Präsident Trump.

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