MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Entdeckung von Hyperschnellläufern, also Sternen, die sich mit außergewöhnlich hohen Geschwindigkeiten durch das All bewegen, hat die Astronomie in den letzten Jahren vor neue Rätsel gestellt. Diese Sterne, die sich mit Geschwindigkeiten von 500 bis 2000 Kilometern pro Sekunde bewegen, könnten durch die Einwirkung extrem massereicher Schwarzer Löcher beschleunigt worden sein.
Die Große Magellansche Wolke, eine benachbarte Zwerggalaxie, steht im Fokus neuer astronomischer Untersuchungen. Diese Galaxie, die in etwa 2,4 Milliarden Jahren mit der Milchstraße kollidieren soll, könnte ein bislang unbekanntes Schwarzes Loch beherbergen. Dieses Schwarze Loch könnte für die Beschleunigung von Hyperschnellläufern verantwortlich sein, die in unserer Galaxie beobachtet werden.
In der Milchstraße sind etwa zwei Dutzend solcher Hyperschnellläufer bekannt. Diese Sterne bewegen sich mit Geschwindigkeiten, die mindestens doppelt so hoch sind wie die der Sonne. Die Ursache für diese hohen Geschwindigkeiten wurde bisher im Schwarzen Loch Sagittarius A* im Zentrum unserer Galaxie vermutet. Eine neue Studie von Jiwon Jesse Han und seinem Team vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics deutet jedoch darauf hin, dass ein Teil dieser Sterne aus der Großen Magellanschen Wolke stammen könnte.
Die Forscher analysierten Daten von neun Hyperschnellläufern, die im Sternbild Löwe unterwegs sind. Diese Daten stammen von der Gaia-Mission, die zahlreiche Objekte im Milchstraßensystem kartiert hat. Die Analyse ergab, dass sieben der untersuchten Sterne aus der Nähe von Sagittarius A* stammen, während die restlichen neun möglicherweise ihren Ursprung in der Großen Magellanschen Wolke haben.
Der sogenannte Hills-Mechanismus könnte erklären, wie diese Sterne beschleunigt werden. Dabei handelt es sich um die Wechselwirkung eines Schwarzen Lochs mit einem Sternenpaar, bei der einer der Sterne durch massive Gezeitenkräfte mit hoher Geschwindigkeit ins All geschleudert wird. Die Hyperschnellläufer, die diesem Mechanismus unterliegen, gehören alle zum Subtyp B, sind massereich und haben eine relativ kurze Lebensdauer.
Die Berechnungen der Wissenschaftler legen nahe, dass das Schwarze Loch in der Großen Magellanschen Wolke etwa 600.000 Sonnenmassen wiegt. Damit wäre es zwar extrem massereich, aber deutlich kleiner als Sagittarius A*, das rund vier Millionen Sonnenmassen aufweist. Sollte sich diese Hypothese bestätigen, wäre dies der erste bedeutende Beleg für die Existenz Schwarzer Löcher in Zwerggalaxien.
Die relative Nähe der Großen Magellanschen Wolke, die etwa 160.000 Lichtjahre entfernt ist, bietet eine einzigartige Gelegenheit, Sterne zu beobachten, die dieses Schwarze Loch umkreisen. Diese Beobachtungen könnten neue Einblicke in die Dynamik von Galaxien und die Rolle Schwarzer Löcher bei der Sternenbeschleunigung liefern.
Die Entdeckung eines solchen Schwarzen Lochs in einer Zwerggalaxie könnte weitreichende Implikationen für unser Verständnis der Galaxienentwicklung haben. Es würde die Theorie stützen, dass Schwarze Löcher nicht nur in großen Galaxien vorkommen, sondern auch in kleineren Strukturen eine zentrale Rolle spielen können.
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