Human Cell Atlas: Ein globales Projekt zur Revolutionierung der Zellbiologie

CAMBRIDGE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Human Cell Atlas (HCA) Initiative hat mit der Veröffentlichung von über 40 Studien in renommierten Fachzeitschriften wie Nature bedeutende Fortschritte in der Zellbiologie erzielt.

Die Human Cell Atlas (HCA) Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, die Zellbiologie durch die Erstellung umfassender Zellkarten zu revolutionieren. Mit der Veröffentlichung von über 40 Studien in renommierten Fachzeitschriften wie Nature hat das Konsortium bedeutende Fortschritte erzielt. Diese Studien bieten bahnbrechende Einblicke in die menschliche Biologie und decken ein breites Spektrum an Themen ab, darunter die Entwicklung des Gehirns, Entzündungen im Darm und die Reaktionen der Lunge auf COVID-19.

Durch die Profilierung von über 100 Millionen Zellen von 10.000 Individuen baut die HCA eine Art „Google Maps“ für die Zellbiologie auf. Dieses Projekt zielt darauf ab, Diagnostik, Arzneimittelentwicklung und regenerative Medizin grundlegend zu verändern. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Einbeziehung von unterrepräsentierten Bevölkerungsgruppen, um ein global inklusives Verständnis von Gesundheit und Krankheit zu gewährleisten.

Die HCA hat bereits über 100 Millionen Zellen profiliert, um umfassende Zellkarten zu erstellen. Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle, indem sie die Klassifizierung von Zellen über verschiedene Gewebe und Kontexte hinweg verbessert. Ein Beispiel ist das Tool SCimilarity, das die Klassifizierung von Zelltypen erleichtert.

Die Studien des HCA-Konsortiums umfassen eine Vielzahl von Themen, darunter die Entstehung des Skeletts, die Bildung der Plazenta und die Reaktionen der Lunge auf COVID-19. Diese Arbeiten bieten wertvolle Ressourcen für die Erforschung und letztendlich die Behandlung von Krankheiten wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.

Ein weiteres wichtiges Ziel der HCA ist es, die genetische, geografische, alters- und geschlechtsspezifische Vielfalt der menschlichen Bevölkerung zu erfassen. Dies wird durch die Entwicklung experimenteller und rechnergestützter Ansätze in der Einzelzell- und Raumgenomik erreicht.

Professor Sarah Teichmann, Mitbegründerin der HCA, betont die Bedeutung dieses globalen Projekts für das Verständnis der menschlichen Gesundheit. Durch die Erstellung einer umfassenden Referenzkarte des gesunden menschlichen Körpers wird ein Maßstab für die Erkennung und das Verständnis der Veränderungen geschaffen, die Gesundheit und Krankheit zugrunde liegen.

Dr. Aviv Regev, ebenfalls Mitbegründer der HCA, hebt hervor, dass die Sammlung von Studien die bedeutenden Fortschritte von der Biologie bis zur KI seit der Veröffentlichung des HCA-Whitepapers im Jahr 2017 zeigt. Diese groß angelegte, gemeinschaftsgetriebene und global repräsentative Atlas wird kontinuierlich weiterentwickelt und bleibt für alle zugänglich, um unser Verständnis des menschlichen Körpers in Gesundheit und Krankheit zu fördern.

Die HCA-Initiative wird von einer Vielzahl von Organisationen unterstützt, darunter die Chan Zuckerberg Initiative, Wellcome und die Klarman Family Foundation. Diese Unterstützung ermöglicht es, die ambitionierten Ziele des Projekts zu verfolgen und die wissenschaftliche Gemeinschaft weltweit zu stärken.