PALO ALTO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Technologieriese HP hat kürzlich seine Quartalszahlen veröffentlicht und dabei eine moderate Umsatzsteigerung verzeichnet. Gleichzeitig plant das Unternehmen eine signifikante Umstrukturierung seiner Produktionsprozesse, um den Herausforderungen durch US-Zölle zu begegnen.
HP hat im letzten Fiskalquartal, das Ende Januar abgeschlossen wurde, ein leichtes Umsatzwachstum von 2,4 Prozent auf 13,5 Milliarden US-Dollar erzielt. Trotz dieser positiven Entwicklung sank der Gewinn von 622 auf 565 Millionen US-Dollar. CEO Enrique Lores zeigte sich dennoch zufrieden und betonte, dass HP das dritte Quartal in Folge ein Umsatzwachstum verzeichnen konnte. Im Rahmen des Restrukturierungsprogramms ‘Future Ready’ plant HP jedoch, 1000 bis 2000 Stellen abzubauen, um 300 Millionen US-Dollar einzusparen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Strategie von HP ist die Verlagerung der PC-Produktion aus China. Bis Ende Oktober sollen 90 Prozent der für den US-Markt bestimmten PCs außerhalb Chinas gefertigt werden. Wohin die Produktion verlagert wird, bleibt unklar, doch dieser Schritt könnte die Produktionskosten senken und die Lieferketten widerstandsfähiger machen. Auch andere Hersteller wie Lenovo haben ähnliche Schritte angekündigt, um auf die gestiegenen Produktionskosten in China und die US-Zölle zu reagieren.
Zusätzlich plant HP, die Lagerbestände in den USA aufzustocken, um den US-Importzöllen zuvorzukommen. Diese Maßnahme könnte helfen, die Auswirkungen der Zölle auf die Endkundenpreise zu minimieren. Acer hingegen hat kürzlich angekündigt, die Notebookpreise für US-Kunden um 10 Prozent zu erhöhen, um die Zollkosten weiterzugeben.
Im PC- und Notebook-Segment konnte HP einen Umsatzanstieg von 5 Prozent auf 9,2 Milliarden US-Dollar verzeichnen. Besonders der Business-Bereich wuchs um 10 Prozent auf 6,6 Milliarden US-Dollar, während der Consumer-Bereich um 7 Prozent auf 2,6 Milliarden US-Dollar zurückging. Ein bedeutender Teil des Wachstums bei Firmen-PCs resultiert aus dem ‘Windows 11 refresh’, da viele ältere Geräte nicht ohne Weiteres auf das neue Betriebssystem aktualisiert werden können.
Die Druckersparte von HP hingegen verzeichnete einen Umsatzrückgang von 2 Prozent auf 4,3 Milliarden US-Dollar. Dennoch konnte das Unternehmen über eine Million Abonnenten für sein Instant-Ink-Abo gewinnen. Während das Consumer-Geschäft um 5 Prozent wuchs, fiel das Business-Geschäft um 7 Prozent.
Vor kurzem geriet HP in die Kritik, als bekannt wurde, dass Anrufer in der Support-Hotline absichtlich 15 Minuten in eine Warteschleife gesteckt werden sollten. Nach negativen Medienberichten nahm HP diese Strategie jedoch zurück. Gleichzeitig hat HP das Startup Humane übernommen, das den AI Pin entwickelt hatte, ein KI-gesteuertes Gerät, das als Nachfolger des Smartphones gedacht war. Obwohl das Projekt gescheitert ist, soll das übernommene Team nun daran arbeiten, KI-Technologien in das Geräteportfolio von HP zu integrieren.
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