ESSEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Baukonzern Hochtief setzt seinen Wachstumskurs fort und plant für das laufende Jahr eine deutliche Steigerung des Gewinns. Dank gut gefüllter Auftragsbücher und einer starken Positionierung im Markt für Rechenzentren erwartet das Unternehmen ein signifikantes Plus.
Der Baukonzern Hochtief hat seine Gewinnprognose für das laufende Jahr angehoben und plant eine Erhöhung der Dividende. Die gut gefüllten Auftragsbücher, insbesondere im Bereich der Rechenzentren, treiben das Unternehmen weiter voran. Hochtief erwartet, dass der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 17 Prozent steigen wird. Diese Ankündigung sorgte für eine kurzfristige Kurssteigerung der Aktie, die jedoch zuletzt wieder leicht nachgab.
Unternehmenschef Juan Santamaría Cases betont die starke Positionierung von Hochtief im Markt für Rechenzentren. Angesichts der wachsenden Datenmengen und des Trends zur Künstlichen Intelligenz investieren Tech-Konzerne vermehrt in den Ausbau ihrer Rechenleistung. Ein bedeutender Auftrag kam von Meta Platforms, die Hochtiefs US-Tochter Turner mit dem Bau eines Rechenzentrums in Louisiana beauftragte. Der Auftragsbestand in diesem Bereich wuchs bis Ende 2024 auf acht Milliarden Euro.
Im vergangenen Jahr stieg der gesamte Auftragsbestand von Hochtief um mehr als ein Fünftel auf knapp 67,6 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis lag bei 625 Millionen Euro, was einer Steigerung von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Analysten hatten jedoch mit einem noch höheren Ergebnis gerechnet. Die Dividende soll um 83 Cent auf 5,23 Euro je Aktie erhöht werden, wovon auch der spanische Mutterkonzern ACS profitiert, der über drei Viertel der Anteile hält.
Für das laufende Jahr rechnet Hochtief mit einem bereinigten Nettogewinn zwischen 680 Millionen und 730 Millionen Euro. Analysten erwarten, dass das Unternehmen eher am unteren Ende dieser Prognose abschließen wird. Inklusive Sondereffekten erzielte Hochtief 2024 einen Gewinn von knapp 776 Millionen Euro, was einem Anstieg von fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umsatz kletterte um ein Fünftel auf 33,3 Milliarden Euro, wobei die US-Tochter Turner und die australische Tochter Thiess, die seit Mai voll in die Bilanz einfließt, maßgeblich dazu beitrugen.
Der spanische Mutterkonzern ACS hat durch den Zusammenschluss zweier Konzernbeteiligungen das zweitgrößte Tiefbau- und Bauunternehmen in den USA geschaffen. Hochtief hält an dem neuen Unternehmen, das aus der Fusion von Flatiron und Dragados North America hervorgegangen ist, 38,2 Prozent der Anteile, während ACS die restlichen 61,8 Prozent besitzt.
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