NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Schokoladenhersteller Hershey hat mit seinem Antrag auf den Kauf einer Rekordmenge von Kakao für Aufsehen gesorgt. Die geplante Menge von 90.000 Tonnen, die über Terminkontrakte erworben werden soll, hat sowohl in der Branche als auch bei Marktanalysten für Diskussionen gesorgt.
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Der Schokoladenhersteller Hershey hat bei der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) einen Antrag eingereicht, der in der Branche für Aufsehen sorgt. Hershey plant, bis zu 90.000 Tonnen Kakao zu erwerben, was einer Rekordmenge entspricht. Diese Menge soll über Terminkontrakte an der ICE-Börse gesichert werden, wobei die aktuelle Obergrenze für solche Positionen bei 4.900 Kontrakten liegt. Trotz dieser ambitionierten Pläne fiel die Hershey-Aktie im späten Handel um 2,6%, was auf Unsicherheiten im Markt zurückzuführen ist.
Die CFTC, die als führende Regulierungsbehörde für Termingeschäfte in den USA fungiert, hat sich bisher nicht zu dem Antrag geäußert. Branchenexperten bezweifeln jedoch, dass die CFTC eine Ausnahmegenehmigung für die beantragten 9.000 Kontrakte erteilen wird. Ein US-amerikanischer Kakao-Broker warnte, dass eine Genehmigung die ICE-zertifizierten Kakaobestände in New York und London leeren könnte. Derzeit belaufen sich diese Bestände auf etwa 61.000 Tonnen in New York und 21.000 Tonnen in London.
Hershey selbst hat sich zu den Details des Antrags nicht konkret geäußert, betonte jedoch, dass der Bedarf für das Jahr 2025 bereits gut abgedeckt sei. Diese Aussage lässt vermuten, dass der geplante Kauf eher strategischer Natur ist, um sich gegen zukünftige Preisschwankungen abzusichern. Die Unterstützung durch Joshua Sterling, einen Anwalt der Kanzlei Milbank LLP und ehemaligen CFTC-Mitarbeiter, deutet darauf hin, dass Hershey auf eine fundierte rechtliche Beratung setzt.
Marktanalysten sind skeptisch, ob der Handel tatsächlich zustande kommt. Die Unsicherheit über die Genehmigung durch die CFTC und die potenziellen Auswirkungen auf den Kakaomarkt haben zu einem Rückgang der Hershey-Aktie geführt. Diese Entwicklung zeigt, wie sensibel der Markt auf regulatorische Entscheidungen reagiert und welche Bedeutung die CFTC in der Handelsregulierung hat.
Die geplante Transaktion könnte weitreichende Folgen für den globalen Kakaomarkt haben. Sollte Hershey die Genehmigung erhalten, könnte dies zu einer Verknappung der verfügbaren Bestände führen und die Preise in die Höhe treiben. Dies würde nicht nur Hershey, sondern auch andere Schokoladenhersteller betreffen, die auf stabile Kakaopreise angewiesen sind.
Insgesamt zeigt der Fall Hershey, wie komplex und herausfordernd der Rohstoffhandel sein kann. Die Balance zwischen strategischen Unternehmensentscheidungen und regulatorischen Anforderungen ist entscheidend für den Erfolg auf dem globalen Markt. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Hershey seine Pläne umsetzen kann und welche Auswirkungen dies auf den Kakaomarkt haben wird.
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