BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die deutsche Exportwirtschaft steht vor erheblichen Herausforderungen, die durch globale Handelskonflikte und einen Rückgang der Exporte geprägt sind. Trotz einer stabilen Nachfrage im Maschinenbau und einer positiven industriellen Performance bleibt die Unsicherheit groß.
Die deutsche Exportwirtschaft sieht sich im Jahr 2025 mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert. Trotz einer stabilen Nachfrage im Maschinenbau und einer überraschend starken industriellen Performance, wie Branchenexperten berichten, bleibt die Lage angespannt. Handelskonflikte und ein Rückgang der Exporte um 2,5 Prozent im Januar 2025 belasten die wirtschaftliche Entwicklung.
Der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, beschreibt die aktuelle Situation als “freien Fall” der deutschen Exportwirtschaft. Er hofft auf eine impulsgebende neue Bundesregierung, um den rückläufigen Trend umzukehren. Die Erwartungen der deutschen Exportwirtschaft sind gespalten, da geringe Hoffnungszeichen mit düsteren Realitäten konkurrieren.
Das Statistische Bundesamt meldet, dass die deutschen Exporte im Januar sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich um 2,5 respektive 0,1 Prozent gesunken sind. Das Jahr 2024 schloss bereits mit einem Minus von 1,2 Prozent ab. Gleichzeitig stiegen die Importe im Januar, was auf eine ungleiche Entwicklung der Handelsbilanz hinweist.
Insbesondere die aggressive Politik Chinas sowie die Handelsmaßnahmen unter US-Präsident Donald Trump belasten die Exportaussichten. Lola Machleid von der Deutschen Industrie- und Handelskammer betont, dass die langfristigen Auswirkungen dieser Politik noch nicht vollständig erfasst sind. Die allgemeine Stimmung ist von Zurückhaltung geprägt, obwohl es vereinzelte Branchen wie die Möbel- und Getränkeindustrie gibt, die moderate Optimismen hegen.
Der Maschinenbau verzeichnete stabile Auslandsbestellungen mit den Euro-Partnern, auch wenn die Gesamtnachfrage leicht zurückging. Der verarbeitenden Industrie gelang ein positiver Jahresstart mit einem Produktionszuwachs von 2,0 Prozent im Januar, dem größten Anstieg seit August. Carsten Brzeski von der ING spricht von einer erreichten Talsohle der Industriekonjunktur, warnt jedoch vor verfrühtem Optimismus.
Michael Herzum, Chefvolkswirt bei Union Investment, erwartet weiterhin leichte Produktionszuwächse trotz potenzieller Handelshemmnisse. Die deutsche Exportwirtschaft steht somit vor der Herausforderung, sich in einem schwierigen internationalen Umfeld zu behaupten und neue Märkte zu erschließen, um die Abhängigkeit von traditionellen Handelspartnern zu reduzieren.
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