BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der deutsche Immobilienmarkt steht vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sowohl Mieter als auch Bauherren betreffen. Steigende Mieten und zaghafter Neubau prägen das aktuelle Bild, während die Nachfrage nach Wohnraum ungebrochen hoch bleibt.
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Der Immobilienmarkt in Deutschland befindet sich in einer angespannten Lage, die sowohl Mieter als auch Bauherren vor erhebliche Herausforderungen stellt. Trotz eines leichten Rückgangs der Zinsen bleibt der Druck auf den Mietmarkt aufgrund von Nachfrageüberhang und Inflation hoch. Experten prognostizieren, dass die Mieten bis 2025 erheblich steigen werden, obwohl die Preise für Eigentumsobjekte kürzlich gesunken sind. Diese Entwicklung wird jedoch als temporär angesehen.
Die Baufinanzierung wird durch die gesunkenen Zinsen zwar etwas erleichtert, doch die hohen Bau- und Grundstückskosten schrecken viele potenzielle Bauherren ab. Sören Gröbel von Jones Lang LaSalle (JLL) erwartet keine signifikante Belebung des Neubaus im Jahr 2025. Die anhaltend hohen Kosten für Handwerker und Materialien hemmen die Bauaktivitäten, und der jüngste Rückgang der Zinsen reicht nicht aus, um diese Kosten auszugleichen.
Michael Schlatterer von CBRE weist auf zusätzliche Herausforderungen hin, die den Wohnungsbau behindern. Insolvenzen in der Baubranche und die Zuwanderung erhöhen den Druck auf den ohnehin angespannten Markt. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) rechnet lediglich mit 250.000 bis 255.000 Fertigstellungen für 2024, was weit unter den ambitionierten Zielen der Bundesregierung liegt. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) warnt vor einem drohenden Debakel im Wohnungsbau, da Neubauanträge stagnieren.
Gröbel identifiziert drei Hauptgründe für den Preisanstieg bei Mieten: Menschen, die sich durch die gestiegenen Zinsen kein Eigentum mehr leisten können, drängen auf den Mietmarkt, während die Schere zwischen Nachfrage und Angebot immer größer wird. Zudem treibt die Inflation aufgrund steigender Einkommen die Mieten weiter nach oben.
Aktuelle Daten von JLL zeigen signifikante Mietanstiege im dritten Quartal, mit einer Zunahme von bis zu acht Prozent in Metropolen. Dies übertrifft die Mietsteigerungen des letzten Immobilienbooms. Angesichts der hohen Anzahl an Mietern in Deutschland, die bei über 50% liegt, sind die Auswirkungen besonders spürbar. Eine Umfrage verdeutlicht, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, ihre Mietkosten zu tragen.
Ein Lichtblick mag in den leicht steigenden Kaufpreisen liegen. Nach einer kräftigen Preiskorrektur beobachtet das Statistische Bundesamt seit diesem Sommer eine leichte Erholung. Dennoch bleiben die Unterschiede je nach Energieeffizienz der Immobilien erheblich. Immobilien mit niedriger Energieklasse erleben starke Preisabschläge.
Für einige Erleichterung sorgen die leicht gesunkenen Bauzinsen, wobei Experten nur noch wenig Spielraum für weiter sinkende Zinsen sehen. Die schwache Konjunkturlage beeinflusst den Immobilienmarkt zusätzlich und lässt wenig Hoffnung auf einen bevorstehenden Boom.
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