MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die psychische Gesundheit und finanzielle Belastungen stehen im Mittelpunkt der Sorgen von Militärfamilien, wie eine aktuelle Umfrage zeigt.
Die psychische Gesundheit von Militärangehörigen und ihren Familien steht zunehmend im Fokus, da der Zugang zu geeigneten Behandlungsangeboten oft durch lange Wartezeiten erschwert wird. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter mehr als 5.500 aktiven und ehemaligen Militärangehörigen sowie deren Familienmitgliedern zeigt, dass 40% der aktiven Dienstmitglieder mit Wartezeiten für ihre eigene psychische Gesundheitsversorgung konfrontiert sind. Besonders besorgniserregend ist, dass 90% derjenigen, die Hilfe für ihre Kinder suchen, mehr als drei Monate auf einen Termin warten müssen.
Kathleen McNamara, eine ehemalige Majorin der US-Luftwaffe und frühere Verhaltensgesundheitsbeauftragte, beschreibt den Anruf bei der psychischen Gesundheitsversorgung als den “10.000-Pfund-Anruf”, da es für viele schwer ist, sich in einer von Macho-Kultur geprägten Umgebung verletzlich zu zeigen. Doch selbst nach diesem mutigen Schritt werden viele auf Wartelisten gesetzt, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht.
Die Umfrage von Blue Star Families hebt auch die finanziellen Herausforderungen hervor, mit denen viele Militärfamilien konfrontiert sind. Nur 26% der aktiven Dienstfamilien können ihre monatlichen Wohnkosten mit dem ihnen zugewiesenen Grundwohnkostenzuschuss decken, ein Rückgang von 42% im Jahr 2020. Besonders betroffen sind die Familien von Junioren, von denen nur 36% angeben, finanziell stabil zu sein.
Die Arbeitslosigkeit unter Ehepartnern von aktiven Dienstmitgliedern ist ein weiteres drängendes Problem. 54% der befragten Ehepartner nennen dies als eine der größten Herausforderungen für ihre Familien. Fast 80% der aktiven Dienstfamilien geben an, dass zwei Einkommen für ihr Wohlergehen unerlässlich sind, ein Anstieg von etwa 63% im Jahr 2019.
Lezlie Leslie, Ehefrau eines aktiven Air Force-Sergeants, bestätigt die Ergebnisse der Umfrage und betont, dass die einzigartigen Stressfaktoren, denen Militärfamilien ausgesetzt sind, den Bedarf an Beratungsdiensten erhöhen, die jedoch oft nicht verfügbar sind. Die kostenlosen Ressourcen, die an den Militärfamilien-Bereitschaftszentren angeboten werden, reichen oft nicht aus, um die spezifischen Bedürfnisse der Familien zu decken.
Die Ergebnisse der Umfrage werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit, die Unterstützung für Militärfamilien zu verbessern, sowohl in Bezug auf die psychische Gesundheit als auch auf die finanzielle Stabilität. Trotz des weltweit größten Verteidigungsbudgets der USA gibt es systemische Probleme, die darauf hindeuten, dass das Wohl der Militärfamilien nicht ausreichend wertgeschätzt wird.
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