KONSTANZ / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Einführung eines Primärarztsystems in Deutschland, bei dem der Hausarzt als erster Ansprechpartner für Patienten fungiert, wird von der künftigen Bundesregierung angestrebt. Doch die Umsetzung dieses Konzepts wirft zahlreiche Fragen auf.
Die Idee eines Primärarztsystems klingt zunächst vielversprechend: Der Hausarzt soll als zentraler Koordinator im Gesundheitswesen fungieren und entscheiden, ob eine Überweisung zu einem Facharzt notwendig ist. Dies könnte theoretisch zu einer effizienteren Nutzung von Facharztterminen führen und die Patientenversorgung verbessern. Doch die Realität sieht oft anders aus.
Ein zentrales Problem ist der Mangel an Hausärzten, insbesondere in ländlichen Gebieten. Viele Patienten haben Schwierigkeiten, überhaupt einen Hausarzt zu finden, der neue Patienten aufnimmt. Selbst wenn sie einen finden, sind die Wartezeiten auf Termine oft lang. Dies stellt die Frage, wie das System funktionieren soll, wenn der Zugang zum Hausarzt bereits ein Engpass ist.
In Deutschland gibt es deutlich mehr Fachärzte als Allgemeinmediziner. Dies führt zu der Überlegung, ob das Primärarztsystem tatsächlich zu einer schnelleren Versorgung der Patienten führen kann, wenn alle zunächst durch das Nadelöhr Hausarzt müssen. Diese Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis zeigt, dass der Koalitionsvertrag der Bundesregierung möglicherweise an der Realität vorbeigeht.
Ein weiterer Aspekt, der berücksichtigt werden muss, ist die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Eine bessere Vernetzung zwischen Haus- und Fachärzten könnte helfen, die Effizienz zu steigern. Elektronische Patientenakten und digitale Überweisungssysteme könnten den Informationsfluss verbessern und die Wartezeiten verkürzen.
Experten warnen jedoch, dass ohne eine grundlegende Reform des Gesundheitssystems und eine Erhöhung der Anzahl der Allgemeinmediziner das Primärarztsystem nicht die erhofften Vorteile bringen wird. Die Bundesregierung steht vor der Herausforderung, nicht nur die strukturellen, sondern auch die personellen Voraussetzungen zu schaffen.
Insgesamt zeigt sich, dass das Primärarztsystem zwar eine sinnvolle Idee ist, deren Umsetzung jedoch sorgfältig geplant und an die bestehenden Gegebenheiten angepasst werden muss. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Patienten tatsächlich von einer besseren Versorgung profitieren.
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