CHAMPAIGN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Zahl der aktiven Satelliten im Erdorbit hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen und übersteigt mittlerweile 10.000. Diese Entwicklung stellt eine erhebliche Herausforderung für die Astronomie dar, da die zunehmende Anzahl von Objekten im Weltraum nicht nur das Risiko von Kollisionen erhöht, sondern auch die Beobachtungen der Sterne beeinträchtigt.
Die rapide Zunahme von Satelliten im Erdorbit hat die Notwendigkeit einer effektiven Weltraumverkehrskontrolle hervorgehoben. Trotz der scheinbar unendlichen Weiten des Weltraums wird der Orbit zunehmend dichter, was das Risiko von Kollisionen zwischen Satelliten erhöht. Dave Leake, ehemaliger Direktor des Staerkel Planetariums, betont die Wichtigkeit von Kooperationen zwischen Raumfahrtunternehmen, um Kollisionen zu vermeiden. Ein Beispiel hierfür ist die Zusammenarbeit zwischen NASA und SpaceX, die kürzlich ein automatisiertes System zur Kollisionsvermeidung getestet haben.
Ein Großteil der aktiven Satelliten wird von SpaceX’s Starlink-Konstellation gestellt. Diese Satelliten bieten Internetdienste mit geringer Latenz, da sie sich in einem niedrigen Erdorbit befinden. Die Starlink-Satelliten sind jedoch nicht die einzigen Objekte im Orbit. Weltraumschrott, bestehend aus inaktiven Satelliten und alten Raketenteilen, stellt eine weitere Gefahr dar. Ein bekanntes Beispiel ist die Kollision im Jahr 2009 zwischen einem amerikanischen und einem russischen Satelliten, die beide für Kommunikationszwecke genutzt wurden. Diese Kollision führte zur Entstehung von zahlreichen Trümmerteilen, die als potenzielle Gefahren für andere Satelliten gelten.
Die Europäische Weltraumorganisation schätzt, dass es über 40.000 Trümmerteile gibt, die größer als 10 Zentimeter sind, und über 130 Millionen Teile, die zwischen 1 Millimeter und 1 Zentimeter groß sind. Diese kleinen Teile können aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit im Orbit erhebliche Schäden an aktiven Satelliten verursachen. Trotz der Bemühungen von Raumfahrtagenturen weltweit gibt es noch keine konkrete Lösung zur Beseitigung des Weltraumschrotts.
Ein weiteres Problem, das durch die zunehmende Anzahl von Satelliten entsteht, ist die Beeinträchtigung astronomischer Beobachtungen. Astronomen verwenden oft Langzeitbelichtungen, um Licht von fernen Himmelskörpern einzufangen. Satelliten, die das Sonnenlicht reflektieren, erscheinen als Lichtstreifen auf diesen Bildern und stören die Sicht auf die Sterne. Liam Nolan, ein Astronomiestudent an der Universität von Illinois, erklärt, dass jeder Satellit wie ein Spiegel im Himmel wirkt und das Sonnenlicht zurück zur Erde reflektiert.
Neben den Satelliten ist die Lichtverschmutzung auf der Erde ein weiteres Hindernis für die Astronomie. Künstliche Lichtquellen wie Straßenlaternen und beleuchtete Werbetafeln tragen zur Aufhellung des Nachthimmels bei und erschweren die Beobachtung von Sternen. Laut Nolan gibt es immer weniger Orte, die dunkel genug sind, um den Nachthimmel in seiner vollen Pracht zu sehen. Er betont, dass Lichtverschmutzung kontrollierbar ist und einfache Maßnahmen wie das Anbringen von Abdeckungen auf Straßenlaternen die Lichtverschmutzung erheblich reduzieren können.
Die Herausforderungen, die durch die zunehmende Anzahl von Satelliten und die Lichtverschmutzung entstehen, erfordern innovative Lösungen und internationale Zusammenarbeit. Die Astronomie steht vor der Aufgabe, sich an diese neuen Bedingungen anzupassen, um weiterhin wertvolle Einblicke in das Universum zu gewinnen.
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