BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Berliner Lebensmittelversender Hellofresh steht vor Herausforderungen, nachdem das Unternehmen trotz eines leichten Umsatzanstiegs im vergangenen Jahr einen erheblichen Verlust verzeichnete. Die gestiegenen Kosten und Abschreibungen haben das Ergebnis stark belastet.
Hellofresh, bekannt für seine beliebten Kochboxen, hat im letzten Geschäftsjahr einen Verlust von 136 Millionen Euro hinnehmen müssen, obwohl der Umsatz leicht auf 7,66 Milliarden Euro gestiegen ist. Diese Entwicklung markiert das erste Mal seit 2019, dass das Unternehmen einen Jahresverlust verzeichnet. Die Hauptursachen liegen in den gestiegenen Kosten für Beschaffung, Zubereitung sowie Verpackung und Versand der Produkte.
Besonders die fast verdoppelten Abschreibungen haben das Ergebnis negativ beeinflusst. Diese sind auf die Reduzierung der Produktionskapazität in Nordamerika zurückzuführen, eine Maßnahme, die aufgrund der schwächelnden Nachfrage und der dynamischen Kostenstruktur notwendig wurde. Das Unternehmen sieht sich gezwungen, seine Kostenstruktur zu optimieren, um wieder profitabel zu werden.
Das Management von Hellofresh, unter der Leitung von Dominik Richter, hat bereits im Vorjahr seine mittelfristigen Ziele revidiert, was zu einem Kurssturz der Aktie führte. Obwohl sich der Aktienkurs zwischenzeitlich erholte, notiert er aktuell bei 7,45 Euro, deutlich unter dem Februar-Hoch von über 13 Euro.
Für die kommenden Jahre plant Hellofresh, die Effizienz zu steigern und die Kostenstruktur an die aktuelle Unternehmensgröße anzupassen. Trotz der Herausforderungen erwartet das Unternehmen für 2025 eine Verbesserung des Ebitda auf 450 bis 500 Millionen Euro, auch wenn ein Umsatzrückgang zwischen drei und acht Prozent prognostiziert wird.
Die Branche beobachtet Hellofreshs Bemühungen mit Interesse, da das Unternehmen als einer der Pioniere im Bereich der Kochboxen gilt. Die Anpassung an die veränderten Marktbedingungen und die Optimierung der internen Prozesse werden entscheidend für die zukünftige Entwicklung des Unternehmens sein.
Insgesamt zeigt sich, dass Hellofresh trotz der aktuellen Schwierigkeiten weiterhin Potenzial hat, insbesondere wenn es gelingt, die Kosten nachhaltig zu senken und die Nachfrage nach den Produkten zu stabilisieren. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob das Unternehmen seine ambitionierten Ziele erreichen kann.
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