HAMBURG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Das traditionsreiche Hamburger Familienunternehmen Gebr. Heinemann sieht sich mit einer paradoxen Situation konfrontiert: Während es weltweit expandiert, verliert es ausgerechnet im Heimatmarkt an Boden.
Das Unternehmen Gebr. Heinemann, bekannt für seine Duty-Free-Shops, steht vor einer Herausforderung, die viele deutsche Unternehmen betrifft: Die Standortkosten an deutschen Flughäfen sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen, was das Geschäft erschwert. Max Heinemann, der das Unternehmen in fünfter Generation leitet, sieht sich gezwungen, neue Strategien zu entwickeln, um den Herausforderungen zu begegnen.
Die Pandemie hat die Luftfahrtindustrie weltweit stark getroffen, und obwohl sich der globale Flugverkehr erholt, hinken deutsche Flughäfen hinterher. Im Jahr 2024 erreichten die Passagierzahlen weltweit wieder Rekordhöhen, doch in Deutschland lagen sie noch immer unter dem Vorkrisenniveau. Für Heinemann, dessen Geschäftsmodell auf den Umsatz pro Passagier angewiesen ist, stellt dies ein erhebliches Problem dar.
Ein weiteres Problem ist der Rückgang der Kaufbereitschaft der Fluggäste. Während in asiatischen Märkten und in Oslo die Ausgaben pro Passagier deutlich höher sind, geben deutsche Fluggäste im Durchschnitt nur 2,50 Euro im Duty-Free-Shop aus. Diese Diskrepanz zwingt Heinemann dazu, seine Strategie zu überdenken und sich stärker auf internationale Märkte zu konzentrieren.
Die hohen Standortkosten in Deutschland sind ein weiterer Faktor, der das Geschäft erschwert. Sicherheitsgebühren, Start- und Landeentgelte sowie Flughafengebühren machen das Fliegen teurer und unattraktiver für Airlines. Viele ziehen sich zurück, was zu einem Rückgang potenzieller Kunden führt. Länder wie Spanien und Frankreich haben diese Gebühren gedeckelt oder subventioniert, während Deutschland den Marktkräften freien Lauf lässt.
Heinemann hat bereits begonnen, seine internationalen Aktivitäten zu verstärken. Mit rund 500 Shops in 100 Ländern und einem starken Fokus auf Wachstumsmärkte wie Indien, Vietnam und die Golfregion, versucht das Unternehmen, die Verluste im Heimatmarkt auszugleichen. Der größte Einzelstandort ist Istanbul, wo Heinemann mit einem lokalen Partner einen Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro erzielt.
Die Herausforderungen in Deutschland sind nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern auch emotional. Für ein Unternehmen, das seit Generationen in Deutschland verwurzelt ist, ist der Verlust an Relevanz im Heimatmarkt schwer zu verkraften. Deutsche Kunden kaufen anders: Sie sind preisbewusster, vergleichen mehr und legen weniger Wert auf Marken oder Rabatte. Dies erschwert das Geschäft für einen Duty-Free-Händler, der von Impulskäufen lebt.
Die Frage bleibt, ob das Geschäftsmodell Duty-Free in Deutschland noch eine Zukunft hat. Heinemann muss sich anpassen und möglicherweise neue Wege finden, um die deutschen Kunden zu erreichen. Die Expansion in internationale Märkte bietet Chancen, doch die emotionale Bindung an den Heimatmarkt bleibt bestehen.
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