MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Hedgefonds haben seit ihrer Entstehung im Jahr 1969 bemerkenswerte Gewinne erzielt, doch die hohen Gebühren bleiben ein umstrittenes Thema.



Hedgefonds haben sich seit ihrer Gründung im Jahr 1969 als eine der profitabelsten Anlageformen etabliert. Mit einem kumulierten Gewinn von 3,7 Billionen Dollar haben sie Anleger weltweit angezogen. Doch diese Erfolgsgeschichte hat ihren Preis: Fast die Hälfte dieser Gewinne, etwa 1,8 Billionen Dollar, sind als Gebühren an die Fondsmanager geflossen. Diese hohen Kosten sind seit jeher ein Kritikpunkt, der jedoch das Wachstum der Branche nicht gebremst hat.

Seit der Jahrtausendwende hat sich das verwaltete Vermögen der Hedgefonds um das Siebenfache erhöht und erreicht heute ein Rekordvolumen von 4,5 Billionen Dollar. Trotz der Kritik an den hohen Gebühren bleibt die Nachfrage nach diesen Anlagevehikeln ungebrochen. Die Gebührenstruktur, die oft als ‘unglaubliches Entlohnungssystem’ bezeichnet wird, hat zahlreiche Milliardäre hervorgebracht und die Branche nachhaltig geprägt.

Ein Bericht von LCH Investments hat erstmals die exorbitanten Gebühren quantifiziert, die in der Hedgefondsbranche üblich sind. Diese Gebührenstruktur wurde von prominenten Investoren wie Warren Buffett und Bill Gross scharf kritisiert. Während Buffett die Gebühren als überzogen bezeichnete, sprach Gross von einem ‘gigantischen Betrug’. Dennoch scheint die Branche diese Kritiken weitgehend abzuschütteln und weiterhin erfolgreich zu operieren.

Ein entscheidender Moment, um die Gebührenstruktur zu überdenken, war die Finanzkrise 2008. Rick Sopher, Vorsitzender von LCH, sieht darin eine verpasste Gelegenheit, die Berechnung der Gebühren zu reformieren. Besonders in Krisenzeiten wird deutlich, dass Anleger bereits gezahlte Gebühren nicht zurückerhalten, wenn sie ihr Investment auflösen oder ein Fonds nach Verlusten schließt.

Zusätzlich zu den regulären Managementgebühren erheben viele Fonds sogenannte Durchlaufkosten, die es ihnen erlauben, Kunden für eine Vielzahl von Ausgaben zur Kasse zu bitten. Zudem behalten die Fonds etwa 20% des Gewinns als Leistungsgebühr ein, während die Anleger das volle Risiko tragen. Diese Praxis wird von vielen als ungerecht empfunden, da sie die Gewinne der Fondsmanager maximiert, während die Anleger die Verluste tragen.

In der Rangliste der profitabelsten Hedgefonds hat sich D.E. Shaw & Co. an die Spitze gesetzt, gefolgt von Millennium Management und Citadel. Diese Rangliste fokussiert auf Manager mit den meisten absoluten Gewinnsummen seit ihrer Gründung, was oft den größeren und älteren Fonds zugutekommt. Die 20 besten Unternehmen, die rund ein Fünftel der Branchenanlagen verwalten, erzielten im vergangenen Jahr 93,7 Milliarden Dollar oder etwa ein Drittel des Gewinns der gesamten Branche.

Die Hedgefondsbranche bleibt trotz der Kritik an ihrer Gebührenstruktur ein attraktives Investmentvehikel. Mit einer renditestarken Performance von 13,1% auf einer gewichteten Vermögensbasis übertrafen die Top-Fonds den Branchendurchschnitt von 8,3%. Diese beeindruckenden Zahlen zeigen, dass Hedgefonds trotz ihrer hohen Kosten weiterhin eine bedeutende Rolle im globalen Finanzsystem spielen.

Hedgefonds: Eine Erfolgsgeschichte trotz hoher Gebühren
Hedgefonds: Eine Erfolgsgeschichte trotz hoher Gebühren (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
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