BOSTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Sanktionen der Trump-Regierung gegen die Harvard University haben weitreichende Auswirkungen auf die Innovationswirtschaft in Boston. Die Entscheidung, staatliche Fördergelder in Milliardenhöhe zu kürzen und die Steuerbefreiung der Universität infrage zu stellen, trifft nicht nur die Hochschule selbst, sondern auch die eng mit ihr verbundenen Branchen wie Biotechnologie und Immobilien.
Die Harvard University, eine der renommiertesten Bildungseinrichtungen der Welt, sieht sich mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert, nachdem die Trump-Regierung beschlossen hat, ihre staatlichen Fördermittel drastisch zu kürzen. Diese Entscheidung hat nicht nur Auswirkungen auf die Universität selbst, sondern auch auf die gesamte Innovationswirtschaft in Boston, die stark von Harvards Forschung und Entwicklung abhängt.
Mit rund 20.000 Beschäftigten ist Harvard einer der größten Arbeitgeber in der Region Boston. Die Universität spielt eine zentrale Rolle in der lokalen Wirtschaft, insbesondere in den Bereichen Biotechnologie und Immobilien. Die Kürzung von 2,26 Milliarden USD an Fördergeldern trifft Harvard in einer ohnehin angespannten Phase, in der bereits ein Einstellungsstopp verhängt wurde. Die medizinische Fakultät plant nun Stellenstreichungen und Projektkürzungen, was die Unsicherheit unter den Wissenschaftlern weiter verstärkt.
Die Auswirkungen der Sanktionen sind auch außerhalb des Campus spürbar. Der Biotechnologiesektor in Cambridge, der eng mit Harvard und dem benachbarten MIT verknüpft ist, leidet unter einem Rückgang von Risikokapital und steigenden Leerständen. Laut Cushman & Wakefield liegt die Vakanzrate bei Laborflächen in der Region bei 30 %. Diese Entwicklungen haben auch den lokalen Immobilienmarkt erreicht, wo Käufer von Premiumobjekten zögern und Verkäufer geplante Transaktionen verschieben.
Harvards Forschungsarbeit ist ein zentraler Impulsgeber für Startups. Ein funktionierender Geldfluss in die Grundlagenforschung ist entscheidend für Innovationen. Unternehmen wie Moderna oder GelMedix basieren direkt auf akademischen Kooperationen mit Harvard. Ohne staatliche Forschungsförderung wären viele dieser Unternehmen nie gegründet worden, wie Max Cotler, COO von GelMedix, betont. Das Unternehmen beschäftigt fünf Mitarbeitende, nutzt Laborfläche bei LabCentral und kauft Material von lokalen Anbietern – ein typisches Biotech-Ökosystem, das nun unter Druck gerät.
Die Harvard Academic Workers Union, die rund 3.200 nicht-professorale Beschäftigte vertritt, warnt vor gravierenden Einschnitten. Viele Forscher fürchten bereits um ihre Gehälter. Die Stimmung ist düster, sagt Gewerkschaftsvertreter Gregory Given. Besonders brisant: Zwei Drittel der Startups bei LabCentral haben direkte Verbindungen zu Harvard oder MIT – entweder durch Lizenzen, Absolventen oder Forschungspartnerschaften.
Der Standort Boston, lange als Vorzeigeregion für wissensbasierte Industrien gefeiert, droht zum Kollateralschaden politischer Machtspiele zu werden. Ein wirtschaftlicher Dominoeffekt ist nicht ausgeschlossen. Maggie O’Toole von LabCentral betont, dass hier mehr als nur ein Konflikt zwischen Regierung und Universität auf dem Spiel steht – es geht um ein ganzes Innovationsökosystem.
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